IT-Anwenderforum der PDV-Systeme „Digitale Verwaltung 2020. Erfolg sichern.“

Autor Manfred Klein

Ein voll besetztes Erfurter Palmenhaus, spannende Themen und lebhafte Diskussionen sowie hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung: Das 14. IT-Anwenderforum der PDV-Systeme GmbH bot zahlreiche Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch und „Netzwerken“.

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Als Medienpartner ebenfalls dabei – eGovernment Computing
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(Bild: PDV Systeme GmbH)

Unter der Überschrift „Digitale Verwaltung 2020. Erfolg sichern.“ kamen am 1. und 2. Oktober in Erfurt über 150 Fachleute aus unterschiedlichen Verwaltungsbereichen und kirchlichen Institutionen zusammen, um sich aus erster Hand über die neuesten Entwicklungen im Umfeld der eVerwaltung zu informieren.

Wie die Öffentliche Verwaltung die Herausforderungen der Digitalisierung meistern kann und welche Rolle die Politik als auch die IT dabei spielen, wurde im Rahmen des diesjährigen IT-Anwenderforums der PDV-Systeme GmbH in Erfurt diskutiert. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee eröffnete mit einer Keynote, in der er seine Ideen und Erwartungen zur IT-gestützten Verwaltungsmodernisierung im Freistaat vorstellte.

Tiefenbach zeigte sich überzeugt, dass sich das traditionelle Verwaltungshandeln tiefgreifend verändern werde – nicht nur innerhalb einzelner Fachbereiche, sondern über Ressort- und Landesgrenzen hinweg. Ob Sachbearbeiter, Außendienstmitarbeiter oder Leiter – Verwaltungsmitarbeiter wollen Anwendungen, die sie bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen und ein erfolgreiches und effizientes Arbeiten ermöglichen, so Tiefensee. Denn: „Papier ist out!“

Die Vorteile der eVerwaltung liegen klar auf der Hand. Die eAkte etwa erlaubt Behörden schneller und effizienter zu agieren als bisher. Sie schafft ihnen damit die Spielräume, die sie brauchen, um mit weniger Mitarbeitern das geforderte Mehr an Aufgaben überhaupt bewältigen zu können. Diese Digitalisierung bietet aber gleichzeitig auch die Chance, Bürgern zahlreiche neue, attraktive Dienste anzubieten und diese in medienbruchfreie Prozesse zu integrieren.

Ein gutes Beispiel hierfür stellt eJustice mit der Umsetzung des Elektronischen Rechtsverkehrs und Einführung der eAkte dar. Allein in der württembergischen Justiz sollen bis 2020 rund 12 500 Arbeitsplätze in Gerichten und Staatsanwaltschaften auf die elektronische Aktenführung umgestellt werden.

Oberstaatsanwalt Jens Altemeier gab auf dem Anwenderforum einen Überblick über das eJustice-Programm des Landes und sprach über die Einführung von VIS-Justiz. Mit dem System werden nicht nur Verfahrensabläufe und die Akteneinsicht beschleunigt, sondern auch Möglichkeiten zur Vorgangsbearbeitung und mobilen Arbeit sowie moderne Formen der elektronischen Zusammenarbeit realisiert. Die Lösung erlaubt damit ein Höchstmaß an Flexibilität und persönlicher Effektivität. Ein wichtiger Schritt, um den Anforderungen an die Justiz begegnen zu können.

Auch viele andere Institutionen werden digitalisieren. Etwa kirchliche Institutionen, wie Wolfgang Stetter berichtete. Er ist Leiter der Registratur im Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg. Bis 2018 soll dort die eAkte und die digitale Rechnungsbearbeitung mit VIS eingeführt werden. In seinem Vortrag referierte Stetter über die speziellen Anforderungen und Herausforderungen, die sich aus dem Übergang von einer zentralen Papieraktenregistratur zur digitalen Schriftgutverwaltung ergeben.

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Damit eine solche Herkulesaufgabe gelingen kann, müssen Institutionen eingefahrene Wege verlassen und Experimente wagen, so Jörg Wenghöfer, Leiter der Abteilung der Hansestadt Lübeck. Sein Credo: „Wir müssen aufhören nur über die Digitale Verwaltung 2020 zu reden und anfangen sie zu machen.

Gregor Lietz, Geschäftsführer der PDV-Systeme GmbH, schloss dann auch mit dem passenden Resümee: „Ohne das Aufzeigen von erfolgreichen IT-Projekten wie hier beim Anwenderforum ist die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung nicht zu schaffen. Wir freuen uns über das große Interesse am Anwenderforum mit jährlich steigenden Teilnehmerzahlen und hoffen, dass unsere Gäste die Aufbruchsstimmung mit nach Hause nehmen konnten.“

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