Standards und Interoperabilität Die Hebelwirkung zur IT-Konsolidierung

Autor / Redakteur: Rico Apitz / Manfred Klein

Ganzheitlich, verwaltungsspezifisch, strategisch – Wer nach diesen drei Prinzipien handelt, konsolidiert seine IT erfolgreich. Welche Rolle Standards spielen, erläutert Rico Apitz, Senior Consultant bei Init und Teamleiter im einschlägigen Berater-Rahmenvertrag des Drei-Partner-Modells des Bundesverwaltungsamtes.

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Verbindliche Standards machen die IT-Konsolidierung in der Verwaltung erst möglich
Verbindliche Standards machen die IT-Konsolidierung in der Verwaltung erst möglich
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IT-Konsolidierung rückt immer stärker in den Fokus der IT-Verantwortlichen. Erst Ende Mai hat die Bundesregierung einen Beschluss zur weiteren Konsolidierung der Informationstechnik der Bundesverwaltung gefasst. Kein Wunder – in bedarfsgetrieben gewachsenen Organisationsstrukturen und parallel entwickelten IT-Systemen steckt jede Menge Optimierungspotenzial. Laufende Betriebskosten für Infrastruktur und Software lässt sich senken, die Qualität der Dienste und Anwendungen verbessern.

Ganzheitliche Herangehensweise

Wie eine Verwaltung räumlich, personell und technisch ausgestattet ist, sollte nicht mehr von Kostenplänen für jedes einzelne IT-Verfahren bestimmt werden. Bedarfe werden reduziert, wenn die Verantwortlichen die gesamte IT-Landschaft in den Blick nehmen und organisationsübergreifend zusammenarbeiten.

Die Rechnung ist einfach: Eine gemeinsame Nutzung von Standorten, Personal, Hard- und Software sowie Lizenzen senkt die Gesamtkosten. Einheitliche Standards für die IT- und Datensicherheit sowie das IT-Service-Management erhöhen die Qualität der Dienste. Werden auch Kommunikationsprotokolle und Datenformate harmonisiert, lassen sich Anwendungen einfacher integrieren, vernetzen und bei Bedarf austauschen.

Rahmenbedingungen respektieren

Die IT-Konsolidierung in der Öffentlichen Verwaltung unterscheidet sich in wesentlichen Punkten vom Vorgehen der Wirtschaft. Folgende Rahmenbedingungen gilt es zu beachten:

  • IT-Konsolidierung erfolgt nicht schlagartig, sondern schrittweise, sobald Mittel bereitstehen.
  • Einmal beschaffte IT-Systeme haben meistens eine sehr lange Lebensdauer. Technologie­entscheidungen wirken deshalb für viele Jahre in die Zukunft.
  • Die Zuständigkeit für die IT ist wegen der Ressorthoheit oft dezentral organisiert. Das Durchsetzen zentraler Vorgaben wird dadurch erschwert.
  • Die fachliche Verantwortung und der IT-Betrieb sind meist voneinander entkoppelt. Fachabteilungen brauchen Unterstützung in ihrer täglichen Arbeit, zum Beispiel durch bessere Vernetzung von Fachanwendungen und eine leichtere Bedienbarkeit. Der IT-Betrieb möchte für alle Anwendungen die Anzahl unterstützter Plattformen und Produktversionen reduzieren. Angebotene Lösungen folgen oft nur den einen oder den anderen Zielen.
  • Für Behörden mit steuerfinanzierten Haushalten geht Investitionssicherheit vor Vorreitertum.

Strategisch agieren

In allen Handlungsfeldern der IT-Konsolidierung können Methoden und Standards angewandt werden, die sich in der öffentlichen Verwaltung bewährt haben – zum Beispiel Interoperabilitätsrahmenwerke, Lebenszyklusmodelle für Standards und Produkte oder Code-Listen.

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