Datacenter Infrastructure Management beim RZRS DCIM ersetzt dezentrale Daten durch Information und Prozessoptimierung
Das Rechenzentrum der Region Stuttgart, RZRS, setzt auf das DCIM-Tool der Speedikon FM AG für das Reporting und Management ihrer ISO-zertifizierten Rechenzentren. Warum und was damit erreicht wird, erläutert Speedicon-Vice-President Hans Werner Eirich.
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Michael Possidente, verantwortlich für das Operating und die Bewirtschaftung der Rechenzentren bei RZRS, beschreibt die Ausgangssituation: „Vor Einführung eines Datacenter Infrastructure Managments gab es viele unterschiedliche Tools, in denen die für uns relevanten Informationen wie Anzahl Racks, Höheneinheiten, Hardware-Informationen und Verkabelung gepflegt wurden – meist Excel basiert.“
Deswegen seien notwendige Informationen in mehreren Tools verstreut gewesen und nicht zentral, in einem Rutsch abrufbar. „Deswegen war es für uns jedes Mal eine Herausforderung, schnell an die relevanten Informationen heranzukommen“, sagt er.
Dazu gehören scheinbar einfache Informationen wie:
- Wie viel freier Platz steht mir in den Racks noch zur Verfügung?
- Wie ist die Hardware angebunden?
- Wie ist sie verkabelt?
- Wo genau befindet sie sich?
„Es war mühselig, an die Informationen zu gelangen, wir mussten die Informationen aus verschiedenen Tools zusammensuchen, das war sehr unbefriedigend“, so Possidente.
Da die Situation auf Dauer nicht haltbar war, hat man sich daraufhin in der Abteilung zusammengesetzt, nach Verbesserungsmöglichkeiten geforscht und sich zur Anschaffung eines professionellen DCIM-Werkzeugs entschlossen.
Prinzipien der DCIM-Systemauswahl
Zunächst wurde ein genaues Anforderungsprofil mit einer Auflistung der notwendigen Funktionalitäten erstellt. „Wir waren auf der Webseite der Speedikon FM AG und haben uns die aussagekräftigen Produktbeschreibungen sowie die Anwenderberichte angesehen. Weitere Anbieter haben wir uns auf der CeBIT angeschaut und dann die Kandidaten ins Haus zu Präsentationen und Gesprächen geladen“, berichtet Possidente, und ergänzt: „Auf Basis unserer Wertematrix nahmen wir eine Wertung und Gewichtung vor und kamen zu dem klaren Ergebnis, dass das Tool ´Speedikon DAMS` das geeignete Tool für unser Haus ist.“
Die wesentlichen Leitlinien bei der Auswahl waren: große Flexibilität des Systems, dezidierte Rechtevergabe, einfaches Anbinden an Strom- und Klima-Überwachung, gutes Schnittstellenkonzept und, nicht zuletzt, ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Stärken der DCIM Lösung aus dem hessischen Bensheim hätten hervorgestochen, so Possidente, da es ist keine Zusatzsoftware für die Anbindung an 3rd-Party-Produkte benötigte. Das System bietet gute und viele Auswertungsmöglichkeiten. Diese sind zudem bereits konfiguriert. Somit gibt es ein standardisiertes Reporting, aber darüber hinaus ist es jederzeit möglich, individuelle Berichte zu konfigurieren, was in dieser Kombination maximale Flexibilität liefert.
Possidente führt weiter aus: „Unsere KO-Kriterien waren: Mehrraumfähigkeit, standortübergreifendes Arbeiten sowie visuelle Abbildbarkeit. So verbindet ein physisches Kabel die beiden Standorte unseres Rechenzentrums in Stuttgart und Reutlingen, und dies muss visuell erkennbar werden.“ Darüber hinaus sei die Darstellbarkeit von Brandmeldern und Sensorik sowie eine Anbindung an die Gebäudeleittechnik (GLT) wichtig. Jetzt werden die dort gewonnenen Klimadaten in dem Speedikon-Tool visualisiert.
Unterstützung der wesentlichen Rechenzentrums-Prozesse
Nachdem die Entscheidung zugunsten von DAMS getroffen war, begann die eigentliche Arbeit mit der Aufnahme der Rechenzentrumsfläche im DCIM-Tool. Im Anschluss daran wurden alle weiteren Standalone-Geräte, wie Klimageräte, an Ort und Stelle positioniert. Nach der Ist-Aufnahme der gesamten physikalischen Assets war schließlich eine 1:1 Darstellung der Realität des Rechenzentrums erreicht.
Aber auch Wartungsdaten und Verträge, die einem Asset zugeordnet sind, wurden abgebildet. „Wir haben dann schlussendlich genau das gehabt, was wir wollten, und zwar alle Informationen zentralisiert in einem Datenpool. So entstand ein echter Datenschatz“, sagt Possidente.
Im Kabel-Management wurde der Kabelplan mit geringen Modifikationen aus Excel ins DCIM automatisch importiert. Der Datenimport erfolgte Rack für Rack, und danach wurde nochmals kurz überprüft, ob alles korrekt erfasst wurde. Das betraf insgesamt über 4.000 Glasfaser- und Kupferverbindungen.
Leicht zu verstehendes Werkzeug
Vereinfacht wurde die Aufgabe durch den Aufbau von Speedikon DAMS. In dem Werkzeug gibt es zu jedem Asset eine Maske für Standard-Asset-Informationen. Diese Masken können mit individuellen Merkmalen versehen werden. „Wird ein zusätzliches Attribut benötigt, kann dies vom Anwender einfach ergänzt werden“, sagt Possidente. Er fügt hinzu: „Das Handling ist selbsterklärend, man weiß sofort, wofür die Werkzeugleiste genutzt werden soll, da es von der Oberfläche her ein sehr benutzerfreundliches System ist.“
Auch beim Kapazitäts-Management liefert das DCIM-Tool Hilfe: „Wir schauen nach unseren freien Kapazitäten, zum Beispiel nach freier Stellfläche, und beantworten Fragen wie: Wo ist die spezielle Anschlussleistung für einen spezifischen Server? Wann haben wir welche Auslastung erreicht?, so der Abteilungsleiter.
„Früher musste man sich zur Klärung dieser Fragen ins Rechenzentrum begeben. Heute hingegen sind wir virtuell im ‚User-freien Rechenzentrum‘; denn wir wollen aufgrund der hohen Sicherheitsanforderungen so wenig Personal im RZ wie möglich“, erläutert Possidente und fährt fort: „Arbeitsaufträge werden über das Modul ´Workorder` generiert und an meine Mitarbeiter gesendet.“
Diese Aufträge enthalten alle relevanten Daten zur Unterstützung des Inbetriebnahme-Prozesses, und im Vergleich zur Vergangenheit werden jetzt sehr viel Zeit gespart. „Zeit ist ein ganz entscheidender Faktor für uns“, unterstreicht der Abteilungsleiter. Längere Abstimmungsgespräche und umständliche Informationssuche gehörten der Vergangenheit an. „Das bringt den erforderlichen ROI für unser DCIM“, so Possidente.
Beispiel: Kabel-Management
Als Beispiel für effizientes Arbeiten nennt er die Verkabelung eines Systems: Dabei gibt es mehrere physikalische Kabelverbindungen, deren Längen und Kabelwege nun automatisch erfasst werden. Heute gibt es im DCIM eine strukturierte Verkabelung mit zentimetergenauen Kabellängen, unter Berücksichtigung von Höheneinheiten und Kabelwegen.
„Vorher gab es ein „Rumturnen“ im RZ mit Leitern, das dauerte pro Vorgang etwa eine Personenstunde. Heute benötigen wir für alles ohne Wegezeiten 10 Minuten – für alle Verkabelungen im gesamten RZ-Bereich sind wir allein in diesem Prozess Faktor 6 schneller.
Unterstützung der ITIL-Prozesse
Im RZRS wird sehr prozessorientiert in Anlehnung an ITIL-Standards gearbeitet, deshalb ist Incident-, Problem- und Change-Management eine der Hauptaufgaben in der Abteilung - eben nicht nur Einbau, Versorgung und Dokumentation. Beim Ausfall von Komponenten können wir nun sehr schnell relevante Geräte herausfinden und Abhängigkeiten berücksichtigen“.
„Meine Mitarbeiter sind um ein Vielfaches effektiver in ihrer Arbeit und das Unternehmen hat somit einen wesentlichen Vorteil. Auch beim Ausfall eines Systems können in Sekundenschnelle Auswertungen erstellt werden, die bei der Schadensbehebung helfen“, so der Abteilungsleiter.
Aufgrund der Komplexität der Informationen ist die schnelle Problembereinigung enorm wichtig. Es hängen ja bei unseren Kunden sehr kritische Anwendungen, wie Schalterverfahren, dahinter“, unterstreicht Possidente. „Wir sind Stand heute somit viel kunden- und serviceorientierter, was für unser Kerngeschäft von wesentlicher Bedeutung ist.“
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In naher Zukunft sollen auch Stromwerte gelesen und deshalb intelligente PDUs an Speedikon DAMS angebunden werden. Das ist der Einstieg ins Energiedaten-Management, wo sukzessive alle GLT Informationen im DCIM abgebildet und zentralisiert werden; dies betrifft Strom und Klimawerte.
Das Ziel des RZRS in naher Zukunft ist die PUE-Ermittlung (PUE = Power Usage Effectiveness) mit Live-Daten, was über die Möglichkeit der Ermittlung mit durchschnittlichen Verbrauchswerten weit hinausgeht. Trendanalysen ist hier ein ganz wichtiges Stichwort:
- Wie hat sich der Energieverbrauch in den letzten 3 Jahren verändert?
- Wie sieht die Prognose für die nächste Periode aus?
„Die Einführung unseres DCIM Tools war ein echter Meilenstein und hat uns sehr weitergeholfen. Der Informationsdatenschatz bewährt sich 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr; er bereichert uns jeden Tag“, schließt Possidente.
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