Definitionen Was ist Entwicklungszusammenarbeit?
Das Ziel von Entwicklungszusammenarbeit ist es, sozioökonomisch eher schwächer aufgestellten Länder in ihren Bemühungen um sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt zu unterstützen. Dabei sollen die weltweiten Entwicklungsunterschiede abgebaut und die allgemeinen Lebensbedingungen verbessert werden.
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Der Begriff der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) ist aber vergleichsweise jung – erst nach dem Zweiten Weltkrieg löste er die „Entwicklungshilfe“ ab. „Entwicklungshilfe“ ist ein Begriff mit kolonialer Färbung – man verstand die Zusammenarbeit mit sozioökonomisch schwächeren Ländern nicht als gleichberechtigte Partnerschaft. Vielmehr sprach man von Geberländern und Empfängern von Hilfsleistungen. Die Empfängerländer hatten bei der „Entwicklungshilfe“ wenig bis kein Mitspracherecht, sondern wurden tendenziell von den Geberländern weiter ausgebeutet.
EZ in Deutschland
„Die deutsche Regierung betrachtet die Länder und Organisationen, mit denen sie entwicklungspolitisch zusammenarbeitet, nicht als Empfänger von Hilfsleistungen, sondern als gleichberechtigte Partner. Die Ziele der Zusammenarbeit werden gemeinsam festgelegt, die Maßnahmen werden gemeinsam geplant und verwirklicht und auch die Verantwortung für Erfolge und Misserfolge wird gemeinsam getragen“, erklärt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Nach eigenen Aussagen des BMZ versucht die deutsche Entwicklungszusammenarbeit einen Beitrag zur „nachhaltigen Verbesserung der weltweiten wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und politischen Verhältnisse“ zu leisten. Nachhaltig bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht einschränken. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit möchte Armut bekämpfen, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie fördern und Krisen und gewalttätigen Konflikte präventiv entgegenwirken.
In Deutschland wird die EZ des BMZ durch verschiedene Organisationen durchgeführt. Zu den zentralen Organisationen zählen die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, das Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) und die KfW Entwicklungsbank. Aber auch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) sind Partner des BMZ.
Staatliche und internationale EZ
EZ kann eine staatliche Anstrengung sein, aber auch ein internationalisiertes Unterfangen beschreiben. Staatliche EZ kann bilateral – also zwischen einem Geberstaat und einem Empfängerstaat – oder multilateral – in überstaatlichen Zusammenschlüssen und Organisationen, wie zum Beispiel das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen – gestaltet werden. Die Vereinten Nationen koordinieren ein eigenes Entwicklungsprogramm. 1970 formulierten die Vereinten Nationen das Ziel, dass alle Industrieländer 0,7 Prozent Bruttonationaleinkommens für die öffentliche Entwicklungshilfe aufwenden sollen. Von den meisten Industriestaaten wird dieses Ziel bis heute nicht erreicht.
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