Definitionen Was ist eine „Sandbox“?

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Eine Sandbox ist im Bereich der IT-Security die Bezeichnung für eine vom restlichen System abgetrennte Umgebung. Durch diese Isolation eignet sie sich beispielsweise dafür, die Funktionsweise von Malware zu untersuchen oder neue Programme zu testen.

Eine Sandbox ist Sandbox eine isolierte, sichere Test- und Analyseumgebung
Eine Sandbox ist Sandbox eine isolierte, sichere Test- und Analyseumgebung
(© aga7ta – stock.adobe.com)

Unter Sandbox ist in der IT-Security eine isolierte, sichere Test- und Analyseumgebung zu verstehen. Die deutsche Übersetzung lautet „Sandkasten“. Und das Konzept hinter der Spielstätte für Kinder verdeutlicht gut, worum es geht: Anwendungen (bzw. „kindliche Spiele“ im Sandkasten) sollen ausführbar sein, ohne, dass der Rest der Umgebung des Systems („Spielplatz“, „Garten“) gefährdet ist.

Dazu ist die Sandbox vollständig abgeschottet („Wände des Sandkastens“). Was genau in der auf diese Weise isolierten Umgebung stattfindet, entscheidet der Nutzer („kindliche Spiele jeder Art vom Buddeln über den Turmbau bis zum Versuch, sich gegenseitig mit Sand zu bewerfen“).

Beispiele für die Einsatzmöglichkeiten einer Sandbox sind

  • Code sicher ausführen
  • Software testen
  • Analyse von Schadsoftware
  • Optimierung der Sicherheit von Apps
  • Rechnersystem schützen.

Die spezifischen Vorteile einer Sandbox

Solche Testumgebungen müssen nicht notgedrungen als „Sandkasten“ konzipiert sein. Diese Struktur bietet aber einige spezifische Vorteile. Unter anderem zählen dazu:

  • Volle Kontrolle über die Umgebung und die Software bzw. den Code
  • kein unbemerkter Zugriff auf Ressourcen des Systems
  • Programme in unterschiedlichen Sandboxen ohne Einfluss aufeinander
  • kein Zugriff auf Daten außerhalb der isolierten Umgebung
  • keine Änderungen der der Registry möglich.

Die Nachteile einer Sandbox

Cyberkriminelle haben sich teilweise angepasst. Ihre Schadsoftware kann eine isolierte Umgebung erkennen und verhält sich hier völlig unauffällig. Sie entwickelt ihr destruktives Potenzial erst, wenn sie Zugang zum eigentlichen System hat. Komplexe Sandboxen mit umfangreichen Werkzeugen sind zudem kostspielig und verlangen einen gewissen Ressourceneinsatz.

Es ist überdies in der isolierten Umgebung nicht möglich, die Wirkung einer Software auf ein Betriebssystem nachzuvollziehen. Dazu muss eine virtuelle Maschine im „Sandkasten“ bereitgestellt werden. Ohne zusätzlichen Aufwand sind die Analysemöglichkeiten also limitiert.

Die prominenteste Sandbox

Moderne Betriebssysteme und die meisten Antivirenprogramme verfügen von Hause aus über Sandboxen. Ausgerechnet bei der prominentesten Lösung ist jedoch vielfach nicht bekannt, dass sie eine entsprechend isolierte Umgebung ist – und dies, obwohl die große Mehrzahl der Internetnutzer mit ihr arbeitet oder sie zumindest den Namen nach kennt: Google Chrome. Der Browser ist vollständig vom System abgeschottet. Angriffe, die hier stattfinden, können nicht auf den Rechner übergehen, wenn nicht bewusst eine Datei heruntergeladen und ausgeführt wird.

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