Definition Was ist ein eID-Server?

Von SiLip Lesedauer: 2 min

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Ein eID-Server ist eine Hard- und Software-Infrastruktur, mit der Diensteanbieter die Daten elektronischer Personalausweise auslesen können. Das ermöglicht es ihnen, die Identität des jeweiligen Ausweiseigentümers festzustellen und die Gültigkeit des Dokumentes zu überprüfen.

Feststellen von Identitäten mittels eID-Funktion
Feststellen von Identitäten mittels eID-Funktion
(Bild: aga7ta – stock.adobe.com)

Der eID-Server dient als Bindeglied zwischen einer in Verbindung mit dem elektronischen Personalausweis genutzten Softwareanwendung (Ausweis-App) und der Web-Anwendung eines Diensteanbieters (z. B. Onlineshop oder Web-Portal). Mithilfe des eID-Servers lässt sich die Authentisierung per Online-Ausweisfunktion realisieren.

Aufgaben des eID-Servers

Zu den Aufgaben des eID-Servers zählen:

  • -die sichere Kommunikation mit dem eID-Client und dem Personalausweischip und die Weitergabe der ausgelesenen Daten an den jeweiligen Diensteanbieter,
  • das Feststellen der Authentizität und der Gültigkeit des Personalausweises, die Überprüfung, ob dieser gesperrt wurde, und das Übermitteln der Resultate der eID-Funktion an weitere Systeme des Diensteanbieters,
  • das Abrufen neuer Berechtigungszertifikate und aktualisierter Sperrlisten.

Vorgaben für eID-Server

Um die kryptografischen Protokolle mit dem Personalausweischip durchführen und die erforderlichen Berechtigungszertifikate und Sperrlisten erhalten zu können, müssen eID-Server den Vorgaben der Technischen Richtlinie 03130 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entsprechen.

Des Weiteren ist es unerlässlich, eID-Server in einer sicheren Umgebung zu betreiben, vom BSI zertifizierte Hardware zu verwenden und eine TLS-Server-Authentifizierung zu realisieren. Überdies müssen Mechanismen zur Kanalbündelung vorhanden sein.

Aufgrund der vielfältigen Vorgaben und des damit verbundenen Aufwands sollten Diensteanbieter genau abwägen, ob sie selbst einen eID-Server betreiben wollen oder ob ein kostenpflichtiger eID-Service die bessere Alternative ist.

Ablauf des eID-Verfahrens (Online-Ausweisfunktion)

Bei der eID-Funktion interagieren drei verschiedene Parteien: der Nutzer (Personalausweisinhaber), der Diensteanbieter (z. B. Onlineshop oder Web-Portal einer Behörde) und der Betreiber des eID-Servers.

Am Anfang steht die Anfrage des Nutzers bei einem Diensteanbieter. Diese wird weitergeleitet, indem die Web-Anwendung des Letzteren eine sichere Verbindung zwischen dem eID-Server und dem eID-Client (Software des Nutzers) aufbaut. Ferner übermittelt die Web-Anwendung des Diensteanbieters, welche personenbezogenen Daten aus dem elektronischen Personalausweis benötigt werden, um eine Authentifizierung durch den eID-Server zu ermöglichen und Zugriff auf bestimmte Ressourcen zu erhalten.

Im nächsten Schritt prüft der eID-Server den Personalausweis auf Echtheit und stellt sicher, dass der Diensteanbieter berechtigt ist, personenbezogenen Daten aus dem Chip des Ausweises auszulesen. Bei positivem Ergebnis werden die Daten an den eID-Server übertragen und von diesem an den Diensteanbieter weitergeleitet. Nach erfolgreicher Prüfung autorisiert die Web-Anwendung den Nutzer für den Zugriff auf die gewünschten Ressourcen (z. B. geschützter Bereich einer Web-Anwendung oder Abschluss eines Bestellprozesses unter Verwendung der Zahlungsart "Rechnung").

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