Definition Was ist eHealth?

Autor / Redakteur: il1411 / Manfred Klein |

eHealth ist ein Oberbegriff, der die Verwendung digitaler Technologien und Medien im Gesundheitsbereich beschreibt. Hierzu zählen somit alle Informations- und Kommunikationstechnologien, die im Gesundheitswesen eingesetzt werden.

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(Bild: © aga7ta – fotolia.com)

Der Begriff wurde als Sammelbegriff für das Aufeinandertreffen von Medizin und Internet im Jahr 1997 in verschiedenen Studien von Unternehmensberatungen und in diversen Wirtschaftsmagazinen erstmals erwähnt. In der Zeit um die Jahrtausendwende wurde er auch in medizinischen Fachzeitschriften zunehmend aufgegriffen. Den Gegenstand, den der Begriff eHealth beschreibt, gibt es allerdings schon länger, denn schon seit 1991 fanden internetbasierte medizinische Anwendungen Anwendung. Zuvor war bereits in den 1970er Jahren versucht worden, die Anamnese von Patienten computergestützt zu erheben.

Die Bedeutung des Begriffs „eHealth“

Bis zum Jahr 2000 bezeichnete man mit dem Begriff „eHealth“ vor allem die Digitalisierung klassischer Prozesse im Gesundheitswesen, wie beispielsweise die digitale Patientenakte. Spätestens seit der Entwicklung neuer Technologien wie mobiles Internet oder Internet of Things (IoT) wurde die Bedeutung von eHealth-Anwendungen kontinuierlich verallgemeinert. Inzwischen ist eHealth zu einem Oberbegriff für zahlreiche Bereiche geworden.

Hierzu zählen nicht nur die digitale Patientenakte und ein computerbasiertes Krankheits- und Wissensmanagement, sondern auch verschiedene Dienste der Telemedizin. Gesundheitsportale und die persönliche Gesundheitsvorsorge (Internetmedizin) fallen ebenfalls unter den Begriff. Und auch Online-Apotheken sowie Vorrichtungen zur Selbstversorgung des Patienten werden inzwischen zum Bereich eHealth gezählt.

Klassen von eHealth-Anwendungen

Die verschiedenen eHealth-Anwendungen lassen sich in

  • Information
  • Kommunikation
  • Interaktion
  • Transaktion und
  • Integration

unterteilen.

Zum Bereich „Information“ gehört die Bereitstellung von Informationen für Ärzte und Patienten über spezielle Informationsportale wie das Patienteninformationssystem oder das KIS Krankenhaus-Informationssystem. Mit „Kommunikation“ sind Anwendungen gemeint, die den Austausch von Informationen erleichtern, ohne dass eine zeitnahe oder direkte Reaktion der Kommunikationspartner erforderlich ist.

Die Klasse „Interaktion“ fasst all diejenigen eHealth-Anwendungen zusammen, die die Kommunikationspartner direkt miteinander kommunizieren lässt. In Bereich „Transaktion“ sind all diejenigen Anwendungen zu finden, die den Datenaustausch zwischen verschiedenen Beteiligten erlauben und gleichzeitig ermöglichen, alle erbrachten medizinischen Leistungen elektronisch abzubilden und abzuwickeln. Hierzu setzt man beispielsweise die eGK (elektronische Gesundheitskarte) ein.

In den Bereich „Integration“ schließlich fallen Anwendungen, die für die lebenslange zentrale Speicherung von Patientendaten entwickelt wurden. Ein Beispiel für eine Anwendung aus diesem Bereich ist die digitale Patientenakte.

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