Unbemanntes Flugsystem US-Militär setzt auf Drohnen aus dem 3D-Drucker
US-Armee und Marines entwickeln gemeinsam ein System, mit dem sich Drohnen auf einem 3D-Drucker bedarfsgerecht binnen 24 Stunden herstellen lassen. Bei diesem Projekt kooperieren Forscher aus der Materialwissenschaft, Luftfahrttechnologie und Softwareentwicklung.
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„Vor einigen Jahren arbeiteten wir mit unserem akademischen Partner Georgia Tech an der Konstruktion kleiner unbemannter Flugzeugsysteme“, erklärt Eric Spero, Projektleiter im U.S. Army Research Laboratory (ARL). Spero und sein Team präsentierten ihre Idee 2016 auf der Jahresveranstaltung des U.S. Army Training and Doctrine Command's in Fort Benning, Georgia. Im Rahmen des Army Expeditionary Warrior Experiment (AEWE) wurden die US Marines mit eingebunden und es wurde gemeinsam ein Softwarekatalog entwickelt, mit dem sich ein unbemanntes Flugzeugsystem bedarfsgerecht für eine geplante Mission auswählen und drucken lässt.
„Mithilfe eines 3D-Druckers lassen sich die für die jeweilige Mission benötigten Teile genau dann herstellen, wenn sie gebraucht werden“, ergänzt ARL-Ingenieur Larry „LJ“ R. Holmes Jr. „Wir haben mit Marines zusammengearbeitet, die noch nie zuvor mit unbemannten Systemen zu tun hatten, und ebenso mit Marines, die Experten für unbemannte Luftflüge sind“, so Holmes weiter. „Alle waren sehr an einem Werkzeug interessiert, das sie für missionsspezifische Aufgaben nutzen können.“ Laut Holmes gingen die Marines davon aus, dass die Produktion einer missionsspezifischen Drohne Tage oder Wochen dauern würde. „Aber wir haben ihnen gezeigt, dass dies innerhalb einiger Stunden oder Minuten möglich ist.“
Die Forscher wollen nun ihre Prozesse auf Basis des Feedbacks seitens der Marines optimieren, um auch auf unerwartete Situationen vorbereitet zu sein. „Mit 3D-Druck, künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und unbemannten Systemtechnologien werden wir künftig Soldaten und Marines entscheidende Vorteile bei ihrem Einsatz bieten können“, so Elias Rigas, Abteilungsleiter Fahrzeugtechnik im ARL.
Die Möglichkeit, aus einer Spule von Kunststoff-Filament etwas zu drucken, das im Militäreinsatz davonfliegt, ist doch ein faszinierender Gedanke“, so Holmes weiter. „Ich denke, dass viele Leute an 3D-Druck interessiert sind, da es etwas ist, wie wir es von Science-Fiction her kennen: einfach eine Benutzeroberfläche nutzen, ‚Cheeseburger‘ sagen – und schon ist mein Cheeseburger da! Ich denke, dass wir mit weiteren Fortschritten in der additiven Fertigung irgendwann an einen Punkt kommen werden, an dem wir die Dinge auf ähnliche Art und Weise herstellen können: also einfach zur Bedienoberfläche sagen ‚unbemanntes Flugsystem‘, und schon wird es produziert.“
Das Video zeigt, wie Forscher sich zunächst den On-Demand-Druck mit einer Reihe von Tools vorstellten, die es Soldaten ermöglichen würden, Missionsparameter einzugeben und dann innerhalb von 24 Stunden einen 3D-Drucker für die Luftfahrt zu erhalten:
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