Fördergelder für Gesundheitsforschung Uni Bielefeld erforscht Telemedizin

Redakteur: Ira Zahorsky

Drei neue Projekte zum Themenbereich Telemedizin und zeitgemäßge Gesundheitsversorgung laufen bis 2019 bei der Universität Bielefeld.

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Prof. Dr. Wolfgang Greiner von der Universität Bielefeld leitet die wissenschaftliche Analyse der drei Gesundheitsprojekte
Prof. Dr. Wolfgang Greiner von der Universität Bielefeld leitet die wissenschaftliche Analyse der drei Gesundheitsprojekte
(Bild: Universität Bielefeld)

Ärztliche Televisiten, Videokonferenzen von Medizinern, Online-Videotelefonie für ältere Menschen und digitale Medikationspläne stehen im Mittelpunkt dreier neuer Forschungsprojekte der Uni Bielefeld. Die Wissenschaftler erforschen moderne Gesundheitskonzepte für Senioren, chronisch Kranke sowie Patienten in Krankenhäusern und ambulanten Praxen.

„Wir untersuchen, wie sich die Projekte auf die Versorgungssituation der Versicherten auswirken“, sagt Professor Dr. Wolfgang Greiner, Gesundheitsökonom an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften. „Patienten sollen besser versorgt werden, ihre Behandlung und Betreuung sollen wirtschaftlicher werden.“

Projekt „TELnet@nrw“

Im Bereich Telemedizin wird das Projekt „TELnet@nrw“ gestartet. Hier können sich Ärzte untereinander austauschen und Patienten auch aus der Ferne behandeln. Patienten sollen so schneller die Einschätzung von Spezialisten erhalten. In dem Projekt beraten und betreuen die zwei Universitätskliniken in Aachen und Münster über digitale Medien 17 Krankenhäuser der Grundversorgung und zwei Ärztenetze in Bünde und Köln mit insgesamt rund 130 Ärzten. Die Universitätskliniken helfen durch Televisiten, Expertenchats und Fortbildungen via Internet. Für diese Vernetzung setzt das Projekt eine sichere und datenschutzkonforme Technik ein. In den kommenden drei Jahren sollen rund 50.000 ambulante und stationäre Patienten davon profitieren.  

Projekt „AdAM“

Mit Wechselwirkungen zwischen Medikamenten beschäftigen sich die Forscher im Projekt „AdAM“ (Anwendung für digital unterstütztes Arzneimitteltherapie- und Versorgungsmanagement). Digitale Medikamentenpläne sollen Polypharmazie vermeiden helfen. Der Hausarzt kann mit „AdAM“ Doppelverordnungen, Wechselwirkungen oder Dosierungsfehler erkennen und reagieren.

Partner des Projekts sind neben der Universität Bielefeld die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe, die BARMER, die Universitäten Köln, Frankfurt am Main, Bochum und die Universitätsklinik Köln.

Projekt „NetzWerk LebenPlus (NWLP)“

Selbstbestimmtes Leben auch im hohen Alter und in den eigenen vier Wänden: das ist das Ziel des Projekts „NetzWerk LebenPlus (NWLP)“.

Ausgangspunkt des Netzwerks ist die Analyse der Ressourcen und Gesundheitsrisiken der älteren Menschen, die an dem Projekt teilnehmen. Eine digitale Kommunikationsplattform unterstützt die Arbeit des Netzwerks. Geplant sind zum Beispiel die Online-Videotelefonie mit Angehörigen und Ärzten, ein digitaler Medikationsplan und Online-Coachings.

In dem Projekt NetzWerk LebenPlus kooperiert die Universität Bielefeld mit der Techniker Krankenkasse, der BARMER, der DAK Gesundheit, der Knappschaft, dem Albertinen-Krankenhaus und dem Albertinen-Haus, der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Unternehmen CIBEK technology + trading und der Forschungsabteilung für Klinische Geriatrie am Albertinen-Haus, Universität Hamburg.

Innovationsfonds zur Gesundheitsversorgung

Projektförderung erhält die Uni aus dem neuen bundesweiten Innovationsfonds zur Gesundheitsversorgung in Deutschland. Ab 2017 gibt es hieraus erstmals Geld für Projekte, die neue Konzepte für die Regelversorgung von Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen entwickeln. Mehr als eine Million Euro aus diesem Fonds stehen der Universität Bielefeld zur Verfügung.

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