Niedersachsen-CIO Sandra von Klaeden zur künftigen Ausrichtung von eGovernment „Kommunen gezielt bei eGovernment unterstützen“
Dr. Sandra von Klaeden, Staatssekretärin im niedersächsischen Innenministerium, hat vor wenigen Wochen auch die Funktion des Landes-CIOs übernommen. Bislang jedoch äußerte von Klaeden sich kaum dazu, welche Vorstellungen sie mit eGovernment verbindet und wie sie die IT-Projekte des Landes entwickeln will.
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Bekannt war lediglich, dass von Klaeden Akzente im Bereich der Verwaltungsmodernisierung setzten will. Die Zurückhaltung erstaunte umso mehr, da das Innenministerium in Niedersachsen im Zuge ihrer Amtsübernahme um eine Abteilung „IT-Sicherheit und -Infrastruktur, Geoinformationen und Verwaltungsmodernisierung“ erweitert worden war.
Im Interview mit eGovernment Computing erläutert Staatssekretärin von Klaeden nun ihre Ziele.
Frau von Klaeden, Sie sind seit Kurzem CIO des Landes Niedersachsen. Welche Zielsetzungen verfolgen Sie und wie wollen Sie die eGovernment-Initiative des Landes weiterentwickeln?
von Klaeden: Als IT-Bevollmächtigte der Niedersächsischen Landesregierung sind die Themen IT-Sicherheit, Cybersicherheit und die Fragestellung der sozialen Netzwerke zentrale Herausforderungen der Zukunft. In Niedersachsen ist die Informationstechnik die Grundlage für innovative Dienstleistungen und moderne Prozesse innerhalb der Öffentlichen Verwaltungen.
In Anbetracht der zunehmenden Cyber-Kriminalität ist der Schutz der IT-Infrastrukturen und insbesondere der darauf basierenden kritischen Infrastrukturen zu einer besonderen Aufgabe der Sicherheit geworden.
Insgesamt hat die strategische Ausrichtung der Informationstechnologie für mich vorrangige Bedeutung. Daher werden wir beispielsweise die heutigen Anforderungen an Qualitäts- und Sicherheitsstandards, ebenso wie Antworten auf die Herausforderungen des demografischen Wandels einfließen lassen.
Darüber hinaus ist für mich sehr wichtig, den heutigen Bedrohungslagen aus dem Cyber-Raum für die Landes- und Kommunalverwaltungen zu begegnen. Die Thematik erfordert zudem eine Vernetzung sämtlicher Akteure – sowohl auf allen Ebenen der Öffentlichen Verwaltung als auch in der Privatwirtschaft und Wissenschaft. Den Aufbau von eGovernment werden wir daher in föderaler Zusammenarbeit fortführen und bestehende Angebote erweitern.
Ein aktuelles Beispiel mit besonderer Bedeutung für die Herausforderungen des demografischen Wandels ist das kürzlich frei geschaltete „Niedersächsische Antragssystem für Verwaltungsleistungen Online (NAVO)“.
Dieses wird zukünftig für Bürgerinnen und Bürger, aber auch für die Wirtschaft und Behörden im Hintergrund von vielen behördlichen Internetauftritten arbeiten. Über NAVO können Behörden besonders einfach und kostenneutral Antragsstellungen über das Medium Internet ermöglichen.
Auch die verwaltungsinternen Prozesse werden wir noch stärker als bisher mit Informationstechnologie unterstützen. Dabei kommt es mir besonders darauf an, dass die IT-Verfahren nicht nur eine hohe Funktionalität, sondern auch eine hohe Sicherheit aufweisen – denn der Erfolg von eGovernment hängt nach meiner Überzeugung zu einem großen Teil vom Vertrauen in diese Verfahren ab.
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