Nordrhein-Westfalen: Der Anfang einer Marktbereinigung? Kommunale IT-Dienstleister regio IT Aachen und Infokom Gütersloh vereint
Rund hundert kommunale Rechenzentren sorgen allein in Nordrhein-Westfalen für eGovernment-Services bei Landkreises, Städten und Gemeinden. Experten sehen in dem Bundesland die höchste RZ-Dichte. Doch jetzt kommt die IT-Landschaft in Bewegung. Zwei Schwergewichte haben sich zusammengeschlossen.
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Diese Vielfalt der Rechenzentren – so Innenminister Ralf Jäger – sei sicher nicht effektiv. Durch Zusammenarbeit und Zusammenschlüsse im Bereich IT könnten Synergien entstehen, die bessere Dienstleistungen ermöglichen. Wichtig seien angesichts der Haushaltslage der Kommunen aber auch finanzielle Konsolidierungseffekte.
Jäger: „Die Landesregierung will die Kooperation im Bereich IT fördern. Die regio iT ist dafür beispielgebend. Ich hoffe, dass auch andere diesem Beispiel folgen.“ Von der regio iT als Zusammenschluss von fröhlichen Rheinländern und als sparsam geltenden Ostwestfalen erwarte er „fröhliches Sparen“.
Erst Gesetzesänderung, dann Jawort
Schon vorher hatte sich Dieter Rehfeld, Geschäftsführer der regio iT, beim Minister, der Landesregierung und dem Landtag bedankt. Sowohl in Aachen als auch in Gütersloh habe man lange auf die Fusion hingearbeitet.
Das letztendliche „Jawort“ sein aber erst möglich geworden, nachdem der Landtag im Dezember 2011 mit dem „Gesetz zur Revitalisierung des Gemeindewirtschaftsrechts“ die restriktiven Regelungen der Gemeindeordnung NRW gelockert habe. „Dann durfte zusammen kommen, was zusammen will.“
Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp betonte, dass die Bündelung der Kräfte in Unternehmen wie der regio iT auch die Innovationsfähigkeit stärke. Bei Energie, Abfall, Verkehr und in vielen anderen Bereichen ständen die Kommunen und die kommunalen Unternehmen vor neue Herausforderungen.
Philipp: „Es reicht nicht, dass wir diese Herausforderungen erkennen, wir brauchen auch jemanden, der Lösungen entwickelt und diese konkret umsetzt.“ Die regio iT habe diese Kompetenz.
Drei Jahre Partnersuche, dann Liebe auf den ersten Blick
Sven-Georg Adenauer, Landrat des Kreises Gütersloh, schilderte die „Partnersuche“ aus seiner Sicht: „Wir wissen seit langem, dass sich die IT-Landschaft in NRW verändert. Deshalb sagen wir, bevor wir bewegt werden, bewegen wir uns.“
Drei Jahre habe man nach Partnern gesucht. „Dann war es Liebe auf den ersten Blick.“ Gütersloh bringe gute Produkte und Kunden in die „Ehe“ ein. Ziel der regio iT sei, dass sich die Daten bewegen, nicht die Bürger.
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