eGovernment in Hessen Hessen macht Regierungspräsidien zu digitalen Modellbehörden

Autor Manfred Klein

Ein ganzes Bündel an eGovernment-Vorhaben will Hessen mit seinem neuen Projekt Digitale Modellbehörden für die hesssischen Regierungspräsidien vor. Außerdem will die Landesregierung damit die vollständige Digitalisierung von Serviceleistungen in der hessischen Verwaltung erreichen.

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Digitale Modellbehörden sollen der digitalen Verwaltung in Hessen den Weg weisen
Digitale Modellbehörden sollen der digitalen Verwaltung in Hessen den Weg weisen
(© Joseppi – stock.adobe.com)

Dazu erklärte Innenminister Peter Beuth: „Wir digitalisieren Verwaltungsaufgaben und Dienstleistungen Schritt für Schritt und schaffen dadurch noch effizientere Strukturen in den Behörden. Das Projekt Digitale Modellbehörde hat Leuchtturmcharakter und wird auf die gesamte hessische Verwaltung ausstrahlen. So werden letztlich alle Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen in Hessen von diesen Modernisierungsschritten der Verwaltung profitieren. Verwaltungsvorgänge jederzeit, einfach, bequem und sicher von zu Hause aus erledigen: Die Regierungspräsidien werden Digitale Modellbehörden und Vorbilder für die digitale Verwaltung in Hessen.“

Die Regierungspräsidien seien als Digitale Modellbehörden ausgewählt worden, um die Weiterentwicklung zu einem noch attraktiveren digitalen Service für Bürger, Unternehmen, Kommunen und andere verwaltungsinterne Kunden modellhaft zu vollziehen. „Die Regierungspräsidien als Mittelbehörden eignen sich dafür besonders gut, da ihr umfangreiches Leistungsspektrum sehr viele Bereiche der Landesverwaltung abdeckt und in viele weitere Behörden ausstrahlt. Ziel des Projektes ist es, dass wir ein durchgängig medienbruchfreies Angebot von Verwaltungsleistungen für die Bürgerinnen und Bürger wie auch für Unternehmen erreichen. Wir können dadurch Verwaltungsverfahren beschleunigen und die Effizienz erhöhen“, begründete der Innenminister diese Entscheidung.

Der CIO des Landes Hessen, Finanzminister Thomas Schäfer, erkälrte zur Umsetzung: „Die Hessische Landesregierung hat mit der Agenda Digitale Verwaltung Hessen 2020 einen Masterplan für digitales Verwaltungshandeln vorgelegt und darauf basierend zahlreiche Digitalisierungsprojekte angestoßen, die die Modernisierung der Verwaltung weiter vorangebracht haben. An diese Agenda knüpfen nun die Digitalen Modellbehörden an.“

In den drei hessischen Regierungspräsidien in Darmstadt, Kassel und Gießen werden derzeit noch – laut Regierungsangaben – alle Verwaltungsleistungen erfasst und analysiert. Um die Grundlagen der Digitalen Modellbehörde und deren Umsetzung kümmert sich ein Lenkungsausschuss unter Vorsitz des Co-CIOs des Landes Hessen, Roland Jabkowski.

„Dick gefülltes Aufgabenheft wird Schritt für Schritt abgearbeitet“

Nach Abschluss des Vorprojekts zum Ende dieses Jahres sieht das Hauptprojekt nun in den Jahren 2019 und 2020 die schrittweise Digitalisierung ausgewählter Prozesse und Verwaltungsleistungen in den drei hessischen Regierungspräsidien vor. Die Ergebnisse und Grundlagen der Digitalen Modellbehörde sollen ab dem Jahr 2021 sukzessive als neues Modell für die Digitalisierung der gesamten Landesverwaltung dienen.

„Unser Aufgabenheft ist dick gefüllt und wir arbeiten es Schritt für Schritt ab. Wir tun dies voller Überzeugung, denn wir wissen: Dank moderner IT können wir noch gezielter und serviceorientierter auf die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger und der Wirtschaft eingehen. Und auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren von modernster IT und neuen Verfahren“, erklärten Innenminister Beuth sowie Finanzminister und CIO Dr. Schäfer.

So soll künftig unter anderem für frischgebackene Eltern eine Online-Antragstellung beim Elterngeld, betreut vom Regierungspräsidium Gießen, möglich sein. Das Verfahren ist derzeit in Planung. Co-CIO Roland Jabkowski sagte dazu: „Mit der Möglichkeit der Online-Antragstellung beim Elterngeld bieten wir, nach der erfolgreichen Umsetzung des Projekts, frisch gebackenen Eltern einen echten Mehrwert. Der bisher eher mühsame Prozess wird deutlich vereinfacht. Eltern eines neu geborenen Kindes müssen dann nicht mehr wie bisher auf das Amt, sondern können das Elterngeld bequem von zu Hause aus beantragen.“

Auch die Anträge der Sportvereine auf Sportfördermaßnahmen, im Rahmen der von den Regierungspräsidien betreuten Förderprogramme „Weiterführung der Vereinsarbeit“ und „Sport und Flüchtlinge“, sollen künftig elektronisch gestellt und in einem digitalen Fachverfahren bearbeitet und ausgezahlt werden können. Durch eine Plausibilitätsprüfung sollen Rückfragen bei der Antragsbearbeitung begrenzt werden.

Parallel zum Vorprojekt der Digitalen Modellbehörde sollen noch in diesem Jahr vorab besonders geeignete Verfahren digitalisiert. Bereits realisiert wurden die Verfahren „Wirtschaftliche Jugendhilfe“ und „Zusammenarbeit der Ausländerbehörden“.

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