Strategiepapier DStGB und Bitkom fordern Kompetenzzentrum Digitalisierung

Autor Manfred Klein

Im Vorfeld der Smart Country Convention im Herbst fordern DStGB und Bitkom ein Strategiepapier zur Digitalisierung veröffentlicht, um den Rückstand der rund 11.000 Kommunen in Deutschland gegenüber den anderen europäischen Staaten aufholen zu können.

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Wie können die Kommunen die Chancen der Digitalisierung nutzen
Wie können die Kommunen die Chancen der Digitalisierung nutzen
(Bild: © Ideeah Studio – stock.adobe.com)

In dem gemeinsamen Strategiepapier stellen der DStGB und der Bitkom einen Neun-Punkte-Plan für die Digitalisierung von Städten und Regionen vor. Im Mittelpunkt des Strategiepapiers steht die Forderung nach einem bundesweiten Kompetenzzentrum „Digitale Städte und Regionen“ unter Federführung des Bundes und unter enger Einbindung der kommunalen Spitzenverbände und der Digitalwirtschaft.

Zur Begründung führen die beiden Verbände die Ergebnisse einer Umfrage aus dem Jahr 2018 des DStGB an. In der Umfrage erkennen rund 90 Prozent der Kommunen die Chancen der Digitalisierung. Gleichzeitig geben ebenfalls 90 Prozent an, derzeit noch keine Strategie für diesen Umbauprozess zu besitzen.

Um ein Auseinanderdriften der Kommunen zu vermeiden und nicht weitere wertvolle Zeit bei der digitalen Transformation des Landes zu verlieren, brauche es nach Ansicht des Digitalverbands und des kommunalen Spitzenverbands dringend einen effizienten Know-how-Transfer und eine praktische Unterstützung der Kommunen.

Dazu erklärte der Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder: „Die kommunale digitale Transformation ist eine enorme Herausforderung. Anders als in der Industrie 4.0, bei der Deutschland weltweit in der Spitzengruppe liegt, reicht es bei der Digitalisierung im kommunalen Umfeld aktuell maximal zu einem Platz im Mittelfeld der europäischen Staaten. Vor dem Hintergrund begrenzter finanzieller Handlungsspielräume und derzeit vielerorts noch fehlenden Know-hows drohen die Chancen der Digitalisierung in vielen Städten und Regionen Deutschlands ungenutzt zu bleiben.“

Rohleder weiter: „Um das öffentliche Leben in den Bereichen Verkehr, Energie, Gesundheit, Bildung, Verwaltung und Handel viel leichter, stressfreier und umweltverträglicher machen, brauchen die Kommunen Geld, Know-how und eine enge Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und Wirtschaft.“

DStGB-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg ergänzte: „Ein kommunales Kompetenzzentrum könnte die Schalt- und Schnittstelle zwischen den Kommunen bilden, die gleichzeitig einheitliche Standards schafft und in Digitalisierungsfragen berät. Unser Ziel sollte sein, dass international herausragende kommunale Digitalisierungsprojekte und -angebote für die Bürgerinnen und Bürger nicht nur in Dänemark oder Estland umgesetzt werden, sondern auch flächendeckend in Deutschland.“

Der Neun-Punkte-Plan von Bitkom und DStGB zur Schaffung eines bundesweiten Kompetenzzentrums „Digitale Städte und Regionen“ ist in einer ausführlichen Version hier abrufbar:

Um die Digitalisierung der Verwaltung und öffentlicher Dienstleistungen geht es auch auf der Smart Country Convention. Sie wird vom Digitalverband Bitkom in Zusammenarbeit mit der Messe Berlin durchgeführt. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund unterstützt die Veranstaltung als institutioneller Partner. Das dreitägige Event findet erstmals vom 20. bis 22. November 2018 im CityCube Berlin statt.

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