Mangel an Investition und Fachkräften Digitale Transformation in Behörden erfordert Modernisierung der Dateninfrastruktur

Von Güner Aksoy*

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IKT-Führungskräfte in Behörden berichten von Problemen hinsichtlich Compliance, Kosten und Leistung ihrer bestehenden Dateninfrastruktur, die zum Hindernis für die digitale Transformation wird. Ein Gastbeitrag von Güner Aksoy von Pure Storage.

82 Prozent der befragten Behörden attestieren sich selbst ein eingeschränktes digitales Know-how
82 Prozent der befragten Behörden attestieren sich selbst ein eingeschränktes digitales Know-how
(© Wathanachai - stock.adobe.com)

Dass die IT-Ausstattung in öffentlichen Einrichtungen selten dem neuesten Stand der Technik entspricht, ist hinlänglich bekannt. Selbst wenn es Modernisierungsbemühungen gibt, läuft es nicht immer rund.

Deutlich wird dies aktuell am Beispiel der Bundesbehörden. Der Bund steckt mitten in einem großangelegten Modernisierungsprojekt, das 2015 an den Start ging, aber seitdem nur schleppend vorankommt. Ziel ist es, die fragmentierte und veraltete IT einheitlich und zeitgemäß zu gestalten. Bis Ende des Jahres laufen immer noch Planungen, wann welche Behörde überhaupt „an die Reihe kommt“. Bis dahin werden lediglich bei bis zu zehn Behörden Umstellungen begonnen oder fortgeführt.

Die Studie „Data-Driven Transformation in Europe“ im Auftrag von Pure Storage zeigt den aktuellen Fortschritt der digitalen Transformationsprojekte in Behörden hierzulande auf. 69 Prozent der befragten IKT-Führungskräfte in deutschen Behörden stimmten zu, dass veraltete Infrastruktur den Fortschritt ihrer digitalen Transformation aufhält.

Die wichtigsten Gründe, die eine Modernisierung der Dateninfrastruktur erforderlich machen, sind wachsende Datenmengen, die sich weiterentwickelnden Sicherheitsbedrohungen und der Bedarf an verstärkter Zusammenarbeit. Hinzu kommen die gestiegenen Erwartungen der Bürger sowie neue „Cloud first“-Anforderungen.

Dennoch sind 58 Prozent „zuversichtlich“, mit ihrer aktuellen Dateninfrastruktur die digitale Transformation umsetzen zu können. Nur 10 Prozent zeigen sich hier „sehr zuversichtlich“. Auf der anderen Seite sind 27 Prozent in dieser Frage „nicht zuversichtlich“ und 5 Prozent „überhaupt nicht zuversichtlich“. Einem Drittel der Befragten mangelt es also an Zuversicht, mit der bestehenden Dateninfrastruktur die digitale Transformation bewältigen zu können.

Veraltete Infrastruktur macht Behörden zu schaffen

Der Studie von Pure Storage zufolge beeinträchtigt die derzeitige Dateninfrastruktur die operative Agilität (84 Prozent) und erhöht die Betriebskosten (86 Prozent). Sie schafft Compliance-Herausforderungen (76 Prozent) und verringert die Fähigkeit, die Erwartungen der Bürger zu erfüllen (80 Prozent). Diese Ergebnisse spiegeln den aktuellen Stand der digitalen Transformationsprojekte in deutschen Ämtern und Behörden wider.

Die Studie ergab ebenso, dass nur 50 Prozent der derzeitigen staatlichen IKT-Projekte als vollständig erwartungsgemäß gelten und innerhalb der vorgesehenen Zeit und des Budgets durchgeführt werden. Unterschiedliche Interessengruppen und komplexe Abstimmungsprozesse erschweren eine rundum erfolgreiche Umsetzung von Technologieprojekten in Behörden.

Eine bessere Datennutzung wurde als Schlüsselfaktor identifiziert, um interne Veränderungen voranzutreiben und die Ergebnisse für die Bürger zu verbessern. 85 Prozent der Befragten stimmten zu, dass Daten ein Instrument sind, das die Erfahrungen der Bürger im Kontakt mit dem Staat verändern kann.

In einer Zeit, in der die Budgets weiter sinken, glauben über die Hälfte (56 Prozent), dass sie Daten und Analysen besser nutzen könnten, um Kosteneinsparungen zu erzielen und mehr Wert zu schaffen. Weitere 42 Prozent gaben an, dass dies auch eine bessere Entscheidungsfindung in Echtzeit ermöglichen würde. Trotz dieser Erkenntnisse schränkt die bestehende Infrastruktur diese Pläne jedoch offensichtlich ein.

50 Prozent planen, ihre Datenstrategie und Infrastruktur zu überarbeiten, um ihre strategischen Ziele innerhalb der nächsten zwei Jahre besser zu unterstützen. Die größten Hindernisse sind jedoch:

  • eingeschränktes digitales Know-how (82 Prozent),
  • Investitionen in Anwendungen (81 Prozent),
  • veraltete Prozesse und
  • mangelnde Agilität (79 Prozent) sowie
  • mangelnde Investitionen in die Dateninfrastruktur (75 Prozent).

Fehlende fachliche Fähigkeiten gehen vor allem auf den Fachkräftemangel im IT-Bereich zurück. Investitionen lassen sich nicht vermeiden, zahlen sich langfristig aber aus, statt an veralteten Lösungen festzuhalten. Die Forderung nach mehr Agilität erfordert moderne Verantwortungsstrukturen näher am IT-Betrieb und das Heranführen der ausführenden IT-Teams an agile Arbeitsmethoden.

Kritische Selbsteinschätzung

Auffällig ist die weit unterdurchschnittliche Selbsteinschätzung in deutschen Ämtern und Behörden in Sachen „Digitale Transformation“: Nur 10 Prozent der Befragten betrachten sich und ihre Abteilung in dieser Disziplin als „führend“ – in Großbritannien und Spanien liegt dieser Wert bei knapp 20 Prozent, in Frankreich sogar bei über 30 Prozent. Als „Digital Followers“ betrachten sich 38 Prozent und ganze 14 Prozent sehen sich selbst sogar nur als „Digitale Novizen“. In keinem anderen Land fand die Studie eine noch kritischere Selbsteinschätzung.

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Zeitgemäße Dateninfrastruktur erforderlich

Indem Daten in den Mittelpunkt gestellt werden, ergibt sich das Potenzial, die digitale Transformation der Behörden zu unterstützen. Dies gilt unabhängig davon, ob Daten zur Erreichung strategischer Ziele, zur Umsetzung politischer Veränderungen oder zur Bereitstellung eines insgesamt besseren Dienstes für die Bürger beitragen.

Die Führungskräfte erkennen dieses Potenzial, müssen aber Hürden überwinden, wenn es um den Zugriff, die Speicherung, Strukturierung und Verwaltung dieser Daten geht. Um diese Hürden zu überwinden, gilt es eine zeitgemäße Dateninfrastruktur zu schaffen.

So muss die moderne Datenumgebung auch ein Höchstmaß an Sicherheit bieten, um den sich verschärfenden Cyberbedrohungen entgegenzuwirken und Compliance-Anforderungen wie der DSGVO gerecht zu werden. Die Sicherheitsmaßnahmen sollten keine Auswirkungen auf die Performance haben und kein aufwendiges Management erfordern. Moderne Speicherlösungen verfügen bereits über eine von Haus aus integrierte Verschlüsselung. Diese wird immer durchgeführt, sowohl bei Daten in Bewegung als auch im Ruhezustand, ohne zusätzlichen Lizenzkosten für Verschlüsselungssoftware.

Der Autor: Güner Aksoy
Der Autor: Güner Aksoy
(© Pure Storage)

Die digitale Transformation bringt veraltete Dateninfrastrukturen in Behörden schnell an ihre Grenzen. Das wichtigste Ziel, durch eine bessere Datennutzung viele Vorteile zu erzielen, ist damit nicht zu schaffen. Gefragt ist – wie bei digital ambitionierten Unternehmen auch – eine moderne Cloud-ähnliche Datenumgebung, die alle Workloads problemlos bewältigt. Die Lösung sollte bedarfsgerecht erweiterbar sein und auch bei Upgrades unterbrechungsfrei weiterarbeiten. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, dass Behörden die digitale Transformation tatsächlich umsetzen und davon profitieren können.

*Der Autor: Güner Aksoy, Director Central Europe bei Pure Storage

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