Lehrer und digitale Medien Digitale Strategie für Schulen gefordert

Autor Susanne Ehneß

Fehlende Endgeräte, kaum Weiterbildungsangebote für Lehrer und keine zeitgemäßen Lerninhalte: Der Bitkom stellt den deutschen Schulen in puncto IT-Ausstattung schlechte Noten aus und fordert mehr Engagement von Bund, Ländern und Kommunen.

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Tablets findet man auf Lehrers Pult und Schülers Schreibtisch noch viel zu selten
Tablets findet man auf Lehrers Pult und Schülers Schreibtisch noch viel zu selten
(Bild: bramgino_Fotolia.com)

Ein flächendeckender Einsatz von Notebooks, Beamern oder Whiteboards an Schulen lässt auf sich warten. In einer gemeinsamen, ­repräsentativen Studie des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH und des IT-Verbandes Bitkom machen die befragten Lehrer der Sekundarstufe I die mangelnde IT-Ausstattung an ihren Schulen deutlich.

Hier finden Sie die einzelnen Ergebnisse der Studie:

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Luft nach oben

43 Prozent der Befragten geben an, dass die Nutzung digitaler Medien im Unterricht an fehlenden Endgeräten scheitere. Zwar seien beispielsweise Beamer an allen Schulen vorhanden, jedoch bei 78 Prozent nur als Einzelgeräte. Ebenso verhält es sich mit Notebooks: Einzelne Geräte sind an den Schulen ausleihbar.

Tablets kann jeder vierte Lehrer nutzen, aber 14 Prozent nur als Einzelgerät. Und stationäre Computer stehen in 76 Prozent der Fälle nur in speziellen Fachräumen bereit – Whiteboards sogar in allen Fällen.

Auch hinsichtlich der Weiterbildung der Lehrer ist noch Luft nach oben. 83 Prozent der befragten Lehrkräfte würden gerne eine Weiterbildung zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht besuchen. So erachten es rund drei Viertel der befragten Lehrer als sinnvoll, dass bereits Lehramtsstudenten besser auf den Einsatz digitaler Medien vorbereitet werden.

„Notwendig ist die Weiterbildung von Lehrern ebenso wie die Entwicklung von zeitgemäßen digitalen Lernmitteln und -inhalten – aber wir brauchen als Grundlage auch eine bessere, flächendeckende Ausstattung mit Geräten“, fordert Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz.

„Dabei geht es nicht wie vor einigen Jahren um Notebooks für 1.000 Euro, sondern um Tablet Computer für 80, vielleicht 100 Euro. Wir reden damit über Anschaffungskosten von 600 bis 800 Millionen Euro – um alle acht Millionen Schüler in ganz Deutschland mit Tablet Computern auszustatten.“ Das Henne-Ei-Problem sei damit schnell gelöst.

Der Wille ist da

Dabei ist die Motivation der Lehrer, digitale Medien im Unterricht einzusetzen, hoch. 98 Prozent der Befragten geben an, dass sie mit Computer und Internet Lehrinhalte um aktuelle Informationen ergänzen können, 96 Prozent erkennen durch den Einsatz eine höhere Motivation der Schüler und 89 Prozent sagen, dass sich Inhalte und Zusammenhänge mithilfe ­digitaler Medien besser darstellen lassen. Jeder zweite Lehrer (48 Prozent) gibt an, dass er gerne öfter digitale Medien im Unterricht nutzen würde.

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