Ausweis auf dem Handy Die „Digitale Identität“ löst den Ausweis ab

Susanne Ehneß |

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Der Wettbewerb „Schaufenster Sichere Digitale Identitäten“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert Projekte, die Dokumente wie den Personalausweis oder Führerschein auf das Smartphone bringen wollen.

Behördengänge, Konto eröffnen, Mietwagen buchen – das alles soll laut Vodafone künftig allein per Smartphone gehen
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(© Vodafone)

„IDunion“ ist das erste offizielle Projekt des Wettbewerbs „Schaufenster Sichere Digitale Identitäten“ und am 1. April gestartet. IDunion will an verschiedenen Standorten in Deutschland Anwendungen für beispielsweise eGovernment, Bildung, Industrie, Mobilität und Gesundheit realisieren und betitelt sich daher passend als „offenes Ökosystem für vertrauensvolle Identitäten“. Ziel ist eine dezentrale Identitätsverwaltung, die weltweit nutzbar ist, sich aber an europäischen Werten und Regularien orientiert.

Ein weiteres Projekt, das sich momentan noch im Bewilligungsprozess befindet, kommt von Vodafone. Gemeinsam mit Giesecke+Devrient und der Bundesdruckerei will der Mobilfunkanbieter die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises auf der SIM-Karte hinterlegen. Auch digitale Wohnungs-, Hotel- oder Autoschlüssel sollen sich auf der sogenannten eSIM speichern lassen, sodass ein paralleles Vorzeigen des Personalausweises obsolet würde. Die entsprechende App soll ab Herbst 2021 verfügbar sein.

Projekt „Digitale Identitäten“

Das BMWi fördert die Schaufensterprojekte mit über 50 Millionen Euro. Derzeit befinden sich noch weitere Projekte im Auswahlprozess. „Wir sehen zunehmend, dass amerikanische Plattformen mehr und mehr Identifikationslösungen in den Markt drücken“, erklärt Thomas Jarzombek, Beauftragter des BMWi für die digitale Wirtschaft und Start-ups, die Bedeutung des Projekts. „Ich finde es wichtig, dass es auf dem Smartphone eine vom Staat abgesicherte Möglichkeit der Identifizierung gibt, die insbesondere auch ohne kommerzielle Hintergedanken in Bezug auf Nutzerdaten funktioniert.“

Die Schaufensterprojekte sollen die Ergebnisse des Projekts „Digitale Identitäten“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) aufgreifen und weitere Nutzungsmöglichkeiten entwickeln. „Eine Sichere Digitale Identität im Sinne des Schaufensters ist dabei nicht auf den Personalausweis beschränkt“, betont das BMWi gegenüber eGovernment Computing. Vielmehr könne eine Digitale Identität viele weitere Nachweise enthalten, wie beispielsweise „ich bin Student“ oder „ich führe ein Ehrenamt aus“. „Ziel der Schaufensterprojekte ist es, Sichere Digitale Identitäten – mit ihren unterschiedlichen Facetten – in möglichst vielen alltagsrelevanten Anwendungsfällen mit Bürgerinnen und Bürgern in den Schaufensterregionen zu erproben“, heißt es vonseiten des BMWi.

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