Citrix XenDesktop und CloudBridge im Praxiseinsatz Desktop-Virtualisierung für die Krankenhaus-IT
Das Marienhaus Klinikum Eifel startete vor drei Jahren ein erstes Desktop-Virtualisierungsprojekt, um einen neuen Standort schnell mit allen wichtigen IT-Anwendungen zu versorgen. Die Lösung auf Basis von Citrix XenDesktop bewährte sich in der Praxis so gut, dass jetzt auch im Haupthaus immer mehr IT-Arbeitsplätze auf virtuelle Desktops und Thin Clients umgestellt werden.
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Desktop-Virtualisierung eröffnet dem Marienhaus Klinikum in der Eifel neue Möglichkeiten für die Krankenhaus-IT. Zudem realisiert das Klinikum neue Workflows wie eine digitale mobile Visite – alles auf Basis der Citrix-Technologie.
Das Marienhaus Klinikum Eifel in Bitburg wurde vor mehr als 100 Jahren durch den Orden der Franziskanerinnen von Waldbreitbach gegründet. Als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung versorgt die Einrichtung heute ca. 20.000 Patienten pro Jahr. Mit einem breiten Leistungsspektrum bietet das Marienhaus Klinikum Eifel eine ganzheitliche Versorgung nach den neuesten medizinischen Standards: Am Klinikstandort Bitburg gibt es mittlerweile sieben Hauptfachabteilungen, drei Belegabteilungen sowie eine Psychiatrische Tagesklinik.
Im Jahr 2011 schloss sich das Marienhaus Klinikum mit dem St. Elisabeth-Krankenhaus Gerolstein zu einem Verbund zusammen, um die medizinische Versorgung in der Region auf hohem Niveau sicherzustellen. Bei der inhaltlichen Gestaltung des Verbunds, ging es auch darum, die Bereiche Medizin, Pflege und Verwaltung stärker miteinander zu vernetzen.
Voraussetzung dafür war, dass im IT-Bereich sehr schnell eine gemeinsame Basis geschaffen wurde: „Wir hatten nur gut vier Monate Zeit, um die 150 IT-Arbeitsplätze in Gerolstein in unsere IT-Infrastruktur zu integrieren“, sagt Günter Eis, IT-Leiter des Standortes Bitburg. Dabei ging es vor allem darum, die Anwendungsinfrastruktur zu vereinheitlichen, die KIS-Systeme zu konsolidieren, Datenbestände zu migrieren und die Active Directory-Strukturen zusammenzuführen.
Klinikverbund benötigt gemeinsame IT-Basis
Um die Anwender in Gerolstein möglichst schnell mit allen benötigten Anwendungen zu versorgen, setzte die IT-Organisation in Bitburg auf Desktop-Virtualisierung. Bei der Anbindung eines kleineren Standorts in Neuerburg hatte man bereits erste Erfahrungen mit der zentralen Anwendungsbereitstellung via Citrix XenApp gesammelt.
„Für den Standort Gerolstein wollten wir jetzt aber die kompletten Benutzer-Desktops mit allen Applikationen ins Rechenzentrum verlagern“, so Günter Eis. Mit Unterstützung des IT-Partners IT-HAUS baute die Abteilung daher in kurzer Zeit eine virtuelle Desktop-Infrastruktur auf Basis von Citrix XenDesktop auf.
Der Entscheidung für XenDesktop ging ein Vergleich unterschiedlicher VDI-Produkte voraus: „Wir haben uns verschiedene Lösungen angesehen und dann relativ schnell festgestellt, dass die Citrix-Lösung unsere Anforderungen am besten erfüllt“, berichtet der IT-Leiter. „Gerade in puncto Performance und Management war Citrix XenDesktop den Vergleichsprodukten überlegen.“
Gemeinsam mit den technischen Spezialisten von IT-HAUS legte die IT-Abteilung fest, welche Applikationen die Mitarbeiter aus dem medizinischen Bereich und aus der Verwaltung in ihrem virtuellen Desktop benötigen. Auf dieser Basis wurden Master-Images erstellt, die als Basis für die jeweiligen Benutzer-Desktops dienen. Kernapplikationen - wie den Client für das zentrale KIS iMedOne von T-Systems – installierten die IT-Spezialisten direkt in das jeweilige Master-Image.
Parallel dazu wurde im Rechenzentrum des Marienhaus Klinikum in Bitburg die Infrastruktur für den Betrieb der XenDesktop-Umgebung aufgebaut. Die virtuellen Desktops laufen auf Servern von Dell, als Virtualisierungsplattform kommt VMware vSphere zum Einsatz. Alle virtuellen Maschinen auf den Host-Servern booten von den zentralen Master-Images, die über die Provisioning Services von XenDesktop bereitgestellt werden.
Anwender erhalten personalisierte virtuelle Desktops
Aus Benutzersicht unterscheidet sich die Arbeit mit dem virtuellen Desktop nicht von der Nutzung eines PCs mit lokal installierten Applikationen. Der Anwender meldet sich an seinem Endgerät an und erhält sofort Zugang zu seinem virtuellen Desktop im Rechenzentrum. Auf Basis von Login-Scripten und Gruppenrichtlinien werden ihm die jeweils benötigten Applikationen zur Verfügung gestellt. Der Profile Manager von XenDesktop verbindet zudem alle persönlichen Profilinformationen und Benutzerkonfigurationen mit dem standardisierten Basis-Image.
„Uns war wichtig, dass die Anwender auch in der virtuellen Infrastruktur ihre personalisierte Arbeitsumgebung mit allen individuellen Softwareeinstellungen vorfinden“, erklärt Günter Eis. „Das VDI-Konzept von XenDesktop macht das möglich, ohne dass für die IT dadurch großer Administrationsaufwand entsteht. Mit dem Profile Management von XenDesktop lassen sich beispielsweise alle individuellen Benutzerinformationen zentral verwalten. Da immer nur die Teile des Benutzerprofils geladen werden, die gerade benötigt werden, verkürzen sich zudem die Login-Zeiten spürbar“.
Um die Performance der virtuellen Desktops weiter zu verbessern, installierte die IT-Abteilung zwei Citrix CloudBridge-Appliances an den Standorten Gerolstein und Bitburg. Die WAN-Optimierungslösung reduziert durch Caching den Datenverkehr zwischen den beiden Standorten und beschleunigt das Citrix-Protokoll sowie weitere Unternehmensanwendungen wie den Zugriff auf File Services via CIFS. Mit der Lösung sollte vor allem sichergestellt werden, dass die XenDesktop-Anwender jederzeit performant mit ihrem virtuellen Desktop arbeiten können – auch während der typischen Stoßzeiten im Krankenhausbetrieb.
CloudBridge optimiert die WAN-Performance und spart Bandbreite
„Citrix CloudBridge verkürzt die Reaktionszeiten beim Zugriff auf die zentral bereitgestellten Desktops und Applikationen und verringert den Bandbreitenbedarf im WAN auf etwa ein Drittel“, bestätigt Günter Eis. „Wir lassen daher mittlerweile auch zahlreiche weitere Anwendungen über diese Lösung laufen – wie zum Beispiel medizinische Systeme, die Daten mit dem Rechenzentrum in Bitburg austauschen müssen“. Im Bereich der Medizintechnik werden häufig sehr ähnliche Datenströme über das WAN übertragen – beispielsweise für RIS-Anforderungen. Dieser Netzwerk-Traffic lässt sich durch das Caching bereits übertragener Daten erheblich reduzieren. Ein weiterer Vorteil der CloudBridge-Technologie: Durch die integrierten Quality-of-Service-Funktionen können den unterschiedlichen Anwendungen feste Bandbreiten im WAN zugewiesen werden.
Die gesamte Citrix-Infrastruktur wurde mit professioneller Unterstützung durch das IT-HAUS implementiert und konnte pünktlich zum offiziellen Start des Klinikverbunds in Betrieb gehen. Seitdem haben sich die eingesetzten Technologien im Alltag rundum bewährt.
Die IT-Organisation des Verbundes ist heute in der Lage, die IT-Umgebung in Gerolstein sehr effizient zu betreuen und zum Beispiel neue Software-Versionen in kürzester Zeit zur Verfügung zu stellen. Alleine bei der KIS-Anwendung iMedOne gibt es jedes Jahr drei bis vier Release-Wechsel und im Durchschnitt mehr als 30 Updates und Hotfixes. Diese müssen lediglich einmal auf dem zentralen Master-Image im Rechenzentrum in Bitburg eingespielt werden – und nicht auf jedem einzelnen Endgerät in Gerolstein.
Durch die Desktop-Virtualisierung konnten an vielen Arbeitsplätzen PCs durch wartungsarme und stromsparende Thin Clients von IGEL ersetzt werden. In Gerolstein arbeiten bereits viele Anwender mit Thin Clients – und auch in Bitburg stellt die IT-Abteilung schrittweise auf die schlanken Endgeräte um. Sobald ein vorhandener alter PC ausgetauscht werden muss, statten die Administratoren den Arbeitsplatz mit einem Thin Client aus und schließen ihn an die virtuelle Desktop-Infrastruktur an.
Flexibler Zugriff auf Desktops und Applikationen – auch bei der mobilen Visite
Anwender, die häufig zwischen den beiden Standorten wechseln – wie zum Beispiel Mitarbeiter der Personalabteilung – schätzen die Flexibilität der Citrix-Lösung. Von jedem Endgerät aus können sie jetzt ihren persönlichen virtuellen Desktop mit allen benötigten Applikationen nutzen. Gleichzeitig eröffnet die XenDesktop-Infrastruktur Möglichkeiten für effizientere Workflows: „Wir rüsten derzeit in Bitburg unsere hygieneoptimierten Stationswagen für die Visite mit Thin Clients aus“, berichtet Günter Eis. „Via WLAN haben Ärzte und Pflegekräfte damit direkt am Krankenbett Zugriff auf die elektronische Patientenakte und können alle Pflegemaßnahmen und Befunde sofort digital dokumentieren“.
Die nächsten Schritte bei der Weiterentwicklung der Citrix-Infrastruktur sind bereits in Planung. Künftig sollen auch mobile Endgeräte eingebunden werden, damit beispielsweise Ärzte und Verwaltungsmitarbeiter von unterwegs sicher auf E-Mails und Dokumente zugreifen können. Für die Verwaltung der mobilen Endgeräte, Apps und Daten evaluiert das Marienhaus Klinikum derzeit den Einsatz der Mobility-Lösung Citrix XenMobile.
Ein weiteres Projekt ist die Migration der virtuellen Desktop-Infrastruktur auf das neueste Produkt-Release von XenDesktop. Von der aktuellen Version verspricht sich IT-Leiter Günter Eis ein noch effizienteres Management der Umgebung, da jetzt alle Administrationsaufgaben in einer zentralen Konsole gebündelt sind: „Wir haben die Möglichkeiten der Citrix-Technologie noch längst nicht ausgeschöpft, aber schon heute steht fest, dass wir auf XenDesktop nicht mehr verzichten wollen. Mit der Citrix-Lösung sparen wir viel Zeit bei der Administration unserer Client-Infrastruktur und können uns stattdessen auf andere wichtige Themen konzentrieren: die optimale IT-Unterstützung aller Prozesse rund um die Patienten“.
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