Karriereportale im Öffentlichen Dienst Dem Fachkräftemangel mit Know-how begegnen

Autor / Redakteur: Ulli Pesch / Susanne Ehneß

Wenn öffentliche Arbeitgeber im Wettbewerb um die benötigten Arbeitskräfte mithalten wollen, müssen sie sich ebenso wie die private Wirtschaft auf veränderte Bedingungen zu Anwerbung und Gewinnung von Mitarbeitern einstellen. Aber das fällt den meisten noch nicht leicht.

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Auch den Öffentlichen Dienst mit seinen bundesweit 4,6 Millionen Mitarbeitern wird der Mangel an qualifiziertem Personal treffen
Auch den Öffentlichen Dienst mit seinen bundesweit 4,6 Millionen Mitarbeitern wird der Mangel an qualifiziertem Personal treffen
(© Gina Sanders - Fotolia.com)

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland wird aufgrund von Verrentungen und Pensionierungen in den nächsten Jahren stark abnehmen. Ursache dafür ist die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur in diesem Land. Die Folge: Für bestimmte Funktionen erforderliches Personal wird immer schwieriger zu bekommen sein, weil die Nachfrage das Angebot an Fachkräften übersteigen wird.

Unternehmen und öffentliche Arbeitgeber müssen dieser Herausforderung auf unterschiedlichste Weise begegnen. Karriereportale auf unternehmenseigenen Webseiten gehören heute mit zu den beliebtesten Möglichkeiten, neue Bewerber für das Unternehmen zu interessieren und zu gewinnen. Was in der privaten Wirtschaft weit verbreitet ist, steckt im öffentlichen Umfeld weiterhin in den Kinderschuhen.

Fachkräftemangel

Auch dem Öffentlichen Dienst mit seinen bundesweit etwa 4,6 Millionen Mitarbeitern wird der Mangel an qualifizierten Fachkräften in den nächsten Jahren zu schaffen machen. Unter anderem deshalb, weil deren Durchschnittsalter mit 46 Jahren besonders hoch und nur jeder fünfte Mitarbeiter unter 35 ist. Immerhin hat die Öffentliche Verwaltung zwischen 1991 bis 2012 knapp eine Million Stellen abgebaut – und damit auch erhebliches Know-how.

Laut Berechnungen des Deutschen Beamtenbunds scheiden in den nächsten zehn Jahren knapp 25 Prozent der Mitarbeiter aus, in den nächsten 20 Jahren sind es über 56 Prozent. Das führt zwangsläufig zu einem Mangel an Fachkräften unterschiedlichster Qualifikationen und Eignungen, der nun ausgeglichen werden muss.

Vorzüge herausstellen

Entgegen der oftmals verbreiteten Annahme, im Öffentlichen Dienst würden lediglich Verwaltungsfachkräfte benötigt (laut einer Stepstone-Studie glauben das über 70 Prozent), sind es tatsächlich Fachkräfte mit unterschiedlichsten Profilen – Sekretärinnen, Ingenieure, IT-Fachkräfte, Juristen, Ärzte, unterschiedlichste Handwerker und andere mehr. Und je höher die Spezialisierung, umso schwieriger ist es, das benötigte Personal zu finden.

Öffentliche Arbeitgeber, ob in Kommunen, auf Landes- oder Bundesebene oder in anderen öffentlichen Einrichtungen, müssen sich aus denselben Fachkräftemärkten bedienen wie Unternehmen. Das bedeutet allerdings, dass sie ihr in weiten Teilen noch verstaubtes Image ablegen und sich als moderne Arbeitgeber präsentieren müssen. Dabei können sie durchaus einige Vorteile nutzen, mit denen sie gegenüber ihren Wettbewerbern aus der freien Wirtschaft punkten können.

In einer Untersuchung der Stellenbörse Stepstone wurden Fach- und Führungskräfte gefragt, ob sie die Privatwirtschaft oder den Öffentlichen Dienst als Arbeitsplatz und Arbeitgeber bevorzugen würden. Acht von zehn der Befragten zogen den Öffentlichen Dienst vor. Ihre Motive: die Sicherheit und Verlässlichkeit der Jobs sowie eine gute Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten sind das gewichtige Vorteile, die die öffentlichen Arbeitgeber offensiv kommunizieren können – und sollten.

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