Best Practice: Landeshochwasserzentrum Sachsen Big Data im Kampf gegen das Hochwasser

Autor / Redakteur: Nicole Dau / Nico Litzel

T-Systems Multimedia Solutions hat ein Hochwasserinformations- und -managementsystem (HWIMS) für das Landeshochwasserzentrum Sachsen entwickelt, das Daten von 470 Messstellen an neun Flussgebieten in Sachsen permanent auswertet und sie automatisiert an 1.300 Empfänger sendet. Potenziell Betroffene können so frühzeitig gewarnt werden und Schutzmaßnahmen ergreifen

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Leuba während des Hochwassers im August 2010
Leuba während des Hochwassers im August 2010
(© gemeinfrei/ Fotograf: LTV / CC0 )

Veränderte Flussläufe, flussnahe Siedlungen und Extrem-Wetterlagen mit hohen Niederschlagsmengen sorgen zunehmend für verheerende Überschwemmungen. Dem Landeshochwasserzentrum (LHWZ) Sachsen am Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie kommt dabei die Aufgabe zu, die Pegel der sächsischen Gewässer ständig zu überwachen, vor Hochwassergefahr rechtzeitig zu warnen und potenziell Betroffene sofort zu informieren.

Das kann nur gelingen, wenn die Niederschlagsmengen und Pegelstände, Warnungen vom Deutschen Wetterdienst sowie weitere relevante hydrologische und meteorologische Informationen zentral erhoben, ausgewertet und automatisch kommuniziert werden können – und das quasi in Echtzeit. Nur so lassen sich je nach Warnstufe die passenden Schutzmaßnahmen durch Bürgermeister, Kommunen, Feuerwehr, Katastrophenschutz und weitere Behörden in die Wege leiten.

Nach der Flutkatastrophe 2002, die deutschlandweit 21 Todesopfer und einen wirtschaftlichen Schaden von mehr als acht Milliarden Euro verursachte, implementierte das heutige Landeshochwasserzentrum daher ein neues Warnsystem.

Im Laufe der Zeit zeigten sich jedoch eine Reihe von Schwachstellen und Risiken. Inzwischen war das Tool auch technisch veraltet. Deshalb sah das Landeshochwasserzentrum Sachsen 2010 die Notwendigkeit einer neuen Lösung. In T-Systems Multimedia Solutions (MMS) fand die Behörde einen kompetenten Partner, der ein völlig neues und hoch performantes Hochwasserinformations- und -managementsystem (HWIMS) entwickelte, das seit 2015 in Betrieb ist.

Zeit für eine neue, performante Lösung

„Die größten Vorteile des Angebots von T-Systems MMS lagen für uns in der vorgeschlagenen modularen Bauweise der Lösung, bei der problemlos einzelne Komponenten ausgetauscht werden konnten, ohne dass gleich das ganze System neu aufgesetzt werden muss“, erinnert sich Dr. Uwe Müller, verantwortlicher Abteilungsleiter im Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie.

Wichtig war außerdem, dass das neue Tool unabhängig von der Hardware läuft. „Beim Vorgängersystem hat die starke Verknüpfung mit der Hardware immer wieder zu Problemen bei der Weiterentwicklung und bei Updates geführt. Darüber hinaus konnte die T-Systems MMS eine deutlich höhere Ausfallsicherheit gewährleisten, die bei einer erhöhten Anzahl von Zugriffen im Katastrophenfall für uns elementar ist“, so Dr. Müller.

Im Katastrophenfall ist mit einigen Millionen Zugriffen auf das Webportal zu rechnen. Durch eine Zwei-Strang-Lösung konnte T-Systems Multimedia Solutions der Anforderung einer hohen Funktions- und Ausfallsicherheit gerecht werden: Falls ein Server ausfallen sollte, springt eine Doublette sofort ein. Umfangreiche Last- und Performancetests während und nach der Entwicklungsphase bestätigten das implementierte Sicherheitskonzept für den hochverfügbaren Betrieb.

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