Das neue Betriebssystem, das eigentlich ein Update ist Windows 11 – Das sind die Neuerungen für Profis

Von Thomas Joos

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Mit Windows 11 stellt Microsoft den Nachfolger von Windows 10 zur Verfügung, den es laut Microsoft eigentlich nie hätte geben sollen – denn Windows 10 wurde jahrelang als letztes Windows beworben. Wir zeigen, was neu ist im „großen Update“ und was das für Admins bedeutet.

Microsoft hatte Windows 10 eigentlich zum letzten Windows ausgerufen – und jetzt wird es mit Windows 11 doch eine neue Versionsnummer geben. Diese ist allerdings dennoch mehr ein Update als ein Upgrade.
Microsoft hatte Windows 10 eigentlich zum letzten Windows ausgerufen – und jetzt wird es mit Windows 11 doch eine neue Versionsnummer geben. Diese ist allerdings dennoch mehr ein Update als ein Upgrade.
(Bild: Joos / Microsoft)

Windows 11 ist der offizielle Nachfolger von Windows 10 und ab sofort verfügbar. Der Einsatz des neuen Betriebssystems lohnt sich vor allem dann, wenn Unternehmen vor allem mit Windows Server 2022 arbeiten wollen, da Windows 11 und Windows Server 2022 aufeinander abgestimmt sind. Mit dem Release von Windows 11 ist es auch möglich, den Cloud-PC von Microsoft „Windows 365“ mit Windows 11 zu buchen.

Windows 11 und Windows 10 21H2 mit Windows Server 2022 betreiben

Allerdings spielt auch Windows 10 21H2 problemlos mit Windows Server 2022 zusammen. Da Windows 11 aber als kostenloses Update zur Verfügung steht, und der Support von Windows 10 abhängig von der eingesetzten Version irgendwann ausläuft, kommen die meisten Anwender und Unternehmen ohnehin kaum um eine Aktualisierung zu Windows 11 herum. Microsoft hat aber bereits angekündigt, dass auch nach der Einführung von Windows 11 weiterhin Updates für Windows 10 21H2 erscheinen sollen.

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Windows 11 erscheint als Feature Update für Windows 10, wird also über Windows-Update eingespielt. Das funktioniert auch beim Einsatz von WSUS oder Microsoft Azure Update. Auch der Download der Installationsdateien mit dem Microsoft Media Creation Tool wird möglich sein.

Einfach ausgedrückt ist Windows 11 kein neues Betriebssystem, sondern ein großes Update für Windows 10, das auch gleich einen neuen Namen mitbringt. Microsoft hat darüber hinaus angekündigt, dass mit Windows 11 nur noch ein großes Update pro Jahr erscheint – nicht mehr zwei, wie bei Windows 10. Das entlastet Admins deutlich. Außerdem verspricht Microsoft, dass Updates mit Windows 11 schneller installiert werden und das System auch schneller startet.

Support-Ende von Windows 10 einplanen

Der Support für Windows 10 2004 läuft zum 14.12.2021 aus. Hier sollten Unternehmen entweder auf Windows 10 21H2 oder auf Windows 11 aktualisieren. Das Support-Ende von Windows 10 1909 ist der 10.05.2022, Windows 10 20H2 läuft zum 09.05.2023 aus und Windows 10 21H1 zum 13.12.2022. Bis dahin ist aber Windows 10 21H2 verfügbar und natürlich Windows 11. Welche Version von Windows installiert ist, lässt sich mit „winver“ herausfinden. Zum 14.10.2025 wird keine Windows 10-Version mehr unterstützt. Bis dahin erscheinen allerdings noch zahlreiche weitere Windows-Versionen.

Mit Windows 11 an Azure AD anmelden

Wesentliche Neuerungen gibt es für Profis und Admins nicht viele. Die Neuerungen liegen im Detail, zum Beispiel dem mittig angeordneten Startmenü. Das Menü hat jetzt auch eine neue Aufteilung und zeigt zum Beispiel Dokumente und Einstellungen zentraler an. Das Startmenü lässt sich aber in den Einstellungen wieder an die linke Seite der Taskleiste verschieben. Auch das Kontextmenü wurde überarbeitet, was aber eher interessant für Benutzer ist. Die Systemsteuerung ist weiter verfügbar, deren Einstellungen wandern aber immer mehr in die Einstellungs-App von Windows.

Auch die Anmeldung mit einem Azure AD-Konto ist in Windows 11 einfacher. Nach der Anmeldung stehen alle Ressourcen in Azure AD und Microsoft 365 ohne weitere Anmeldung zur Verfügung. Dazu hat Microsoft auch Teams tiefer in Windows 11 integriert. Die App soll in Zukunft zum Lieferumfang gehören, wie der OneDrive-Client. Team-Chats lassen sich mit dem Team-Client schnell und einfach aufrufen, ohne die Desktop-App nutzen zu müssen.

Snap Assist hilft bei der Organisation von Fenstern

Offene Fenster lassen sich mit Snap Assist gruppieren. Das freut Admins und Anwender, die mit vielen, ähnlichen Fenstern arbeiten und einen schnellen Überblick erhalten wollen. Fenster lassen sich damit zum Beispiel an den Bildschirmrand ziehen.

Mehr Sicherheit und neue Systemvoraussetzungen mit Windows 11

Wie bei Windows Server 2022 setzt Microsoft auf immer mehr Sicherheit bei seinen Betriebssystemen. Aus diesem Grund steigen auch die Hardwarevoraussetzungen für Windows 11. Wenn im PC kein TPM 2.0 (Trusted Platform Module) verbaut ist, zeigt Windows 11 eine Warnung an. Microsoft wollte in diesem Fall sogar die Installation von Windows 11 verhindern, ist dann aber doch wieder eingeknickt. Das ändert aber nichts daran, dass bei der Installation von Windows 11 eine Warnung erscheint, wenn im Rechner kein TPM 2.0 vorhanden und aktiviert ist. Auf aktuellen Rechnern kann das TPM im BIOS/UEFI aktiviert werden.

Es sind auch nicht alle Prozessoren mit Windows 11 kompatibel. Die erste Generation der AMD Ryzen-Prozessoren lässt sich nicht mit Windows 11 nutzen. Welche Intel-Prozessoren kompatibel sind, zeigt Microsoft auf der Webseite „Windows 11 supported Intel processors

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Wer überprüfen will, ob sein PC für Windows 11 geeignet ist, kann auf das kleine Open Source-Tool „WhyNotWin11“ setzen. Das Tool steht kostenlos zur Verfügung und muss nicht installiert werden.

In der Update-Steuerung von Windows 10 erscheinen nach Veröffentlichung aber ebenfalls Informationen, wenn die Installation von Windows 11 ansteht, aber nicht durchgeführt werden kann. Hier bietet Microsoft auch das Tool „PC-Integrität“ an, das wiederum installiert werden muss. Windows 10 schlägt die Installation des Tools vor, wenn die Installation von Windows 11 auf einem Computer nicht möglich ist oder Probleme bereiten kann. Auf der Webseite „Windows 11-Spezifikationen, -Funktionen und -Computeranforderungen suchen“ sind die aktuellen Spezifikationen von Windows 11 ebenfalls zu finden.

Android-Apps auf Windows 11 – Android-Subsystem für Windows

Mit Windows 11 führt Microsoft auch das Android-Subsystem für Windows 10. Dieses funktioniert wie das Linux-Subsystem für Windows und ermöglicht den Betrieb von Android-Apps direkt in Windows, während das Linux-Subsystem für Windows den Betrieb von Linux-Anwendungen erlaubt, ohne das System in einer VM installieren zu müssen. Neben Windows 11 soll das Android-Subsystem für Windows auch auf Xbox-Systemen verfügbar gemacht werden.

Fazit

Windows 11 ist kein Meilenstein, sondern ein großes Update für Windows 10. Da die neue Version als Feature Update erscheint, müssen sich Admins und Support-Mitarbeiter darauf einstellen, Rückfragen der Anwender zu erhalten, wenn die Updatemeldung in Windows 10 erscheint.

Auch Warnungen bei nicht aktivierten TPM-Chips oder inkompatibler Hardware können schnell zur Belastung werden. Es ist daher sicherlich sinnvoll, vorhandene Hardware mit den im Beitrag beschriebenen Tools auf Kompatibilität mit Windows 11 zu testen, um Problemen beim Erscheinungstag schnell entgegnen zu können.

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