Definition Was sind Open Educational Resources (OER)?

Von SiLip Lesedauer: 2 min |

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Die UNESCO definiert Open Educational Resources (OER) als Bildungsmaterialien jeglicher Art und für jedes Medium, die unter offener Lizenz veröffentlicht werden. OER können sowohl einzelne Materialien als auch komplette Kurse oder Bücher umfassen.

Mit Open Educational Resources (OER) sind Bildungsmaterialien gemeint.
Mit Open Educational Resources (OER) sind Bildungsmaterialien gemeint.
(Bild: aga7ta – stock.adobe.com)

Lehrpläne, Kursmaterialien, Lehrbücher, Multimediaanwendungen, Podcasts, Streaming-Videos und andere Bildungsmaterialien gelten als Open Educational Resources, wenn ihre Veröffentlichung unter offener Lizenz erfolgt. Diese erlaubt den kostenlosen Zugang sowie die unentgeltliche Nutzung, Weiterverarbeitung und Bearbeitung durch Andere mit geringfügigen oder ohne Einschränkungen.

Geeignete Lizenzen für Open Educational Resources

Bezüglich der Lizenzierung gibt es keine konkreten Vorgaben. Üblicherweise kommen die Lizenzen der Non-Profit-Organisation Creative Commons (CC) zur Anwendung, die sowohl in Deutschland als auch international Rechtssicherheit bieten.

Es sind verschiedene CC-Lizenzen verfügbar, die mit unterschiedlichen Einschränkungen verbunden sind. Davon sind jedoch nur drei mit der OER-Definition vereinbar.

  • CC BY: Bei Weiterverwendung muss der Name des Urhebers erwähnt werden.
  • CC BY SA: Bei Weiterverwendung muss der Name des Urhebers erwähnt werden. Zudem dürfen Beiträge, die das Material remixen, verändern oder in anderer Weise darauf aufbauen, nur unter derselben Lizenz wie die Urfassung verbreitet werden.
  • CC0 (CC Zero): Diese Lizenz gibt Urhebern die Möglichkeit, ihre Werke als gemeinfrei zu kennzeichnen. Damit ist das Verbreiten, Kopieren, Verändern und Aufführen ohne Einschränkungen gestattet.

Vorteile von Open Educational Resources

OER stehen weltweit jedem zur Verfügung. Lernende können davon ebenso profitieren wie Lehrende.

Durch Vernetzung und Digitalisierung können die Bildungsmaterialien weiterverbreitet und ausgetauscht werden. Damit ermöglichen Open Educational Resources eine neue Art der Zusammenarbeit und fördern die Chancengleichheit im Bildungsbereich.

Dank des einfachen Zugriffs können Lehr- und Lernmaterialien gemeinsam erstellt, bearbeitet, vervollständigt und aktualisiert werden. Zudem lassen sich der Austausch und die Wiederverwendung zeitsparend realisieren. Viele Suchmaschinen erlauben eine gezielte Lizenzsuche.

Qualitätssicherung bei Open Educational Resources

Bislang existieren keine einheitlichen Standards zur Qualitätssicherung bei OER. Derzeit gibt es drei Lösungsansätze, die von sehr offen bis hin zu geschlossen reichen. Auch Kombinationen sind möglich.

Eine Variante besteht in der offenen Kommentierung, bei der Bewertungen oder Kommentare vorheriger Nutzer angezeigt werden. Ebenfalls denkbar wäre die Verwendung des Namens einer Institution als Qualitätsgarantie. Hierbei bestünde allerdings die Gefahr, dass Autoritäten wie staatliche Behörden oder Universitäten Macht über die OER erlangen könnten. Diesbezüglich sicherer, jedoch sehr aufwendig und damit teuer wäre ein Peer-Review-Prozess als Prüfschritt vor der Veröffentlichung.

Vielfach umgesetzt wurde bereits das von der Open Knowledge Foundation Deutschland e. V. (OKFDE) entwickelte edusprint-Konzept, das 2017 mit dem OER-Award „Qualität für OER“ ausgezeichnet wurde.

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