Definition Was ist Confidential Computing?
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Der Terminus Confidential Computing steht für eine Cloud-Computing-Technologie, bei der die Verarbeitung sensibler Daten in einer geschützten CPU-Enklave erfolgt. Deren Inhalt ist ausschließlich für autorisierten Programmcode zugänglich.

Unternehmen nutzen immer häufiger öffentliche und hybride Cloud-Services. Dabei muss der Datenschutz auch in der Cloud gewährleistet sein. Confidential Computing hat zum Ziel, den Führungskräften eine größere Gewissheit zu geben, dass die Daten ihrer Firma in der Cloud geschützt sind. Das soll sie dazu ermutigen, mehr sensible Daten sowie Arbeitslasten in öffentliche Cloud-Services zu verlagern.
Funktionsweise von Confidential Computing
Vor dem Verarbeiten in einer Anwendung müssen Daten im Speicher entschlüsselt werden. In diesem Zustand sind sie anfällig für bösartige Angriffe wie Speicherabzüge oder die Kompromittierung von Root-Benutzern. Confidential Computing löst das Problem durch die Schaffung einer hardwarebasierten vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung, die innerhalb des Computerprozessors (CPU) eine sichere Enklave darstellt.
Dieses Trusted Execution Environment (TEE) ist durch Verschlüsselungen gesichert. Eingebettete Beglaubigungsmechanismen gewährleisten, dass ausschließlich autorisierter Anwendungscode auf die Schlüssel zugreifen kann. Versuchen Malware oder andere nicht autorisierte Codes, Zugriff zu erlangen, blockiert das TEE den Zugang und stoppt die Berechnung. Gleiches gilt, wenn der autorisierte Code gehackt oder anderweitig verändert wird.
Die sensiblen Daten bleiben im Speicher geschützt, bis eine Anwendung dem TEE die Anweisung gibt, sie für die die Verarbeitung zu entschlüsseln. Währenddessen und im gesamten Berechnungsprozess sind die Daten für das Betriebssystem, andere Compute-Stack-Ressourcen sowie für den Cloud-Provider und seine Mitarbeiter unsichtbar.
Voraussetzung für Confidential Computing sind CPUs mit speziellen Sicherheitserweiterungen wie AMD SME/SVE oder Intel SGX/TDX.
Vorteile des Confidential Computings
Mithilfe dieser Technologie lassen sich sensible Daten auch in nicht vertrauenswürdigen Umgebungen absichern. Bei korrekter Implementierung kann kein Unbefugter auf die verarbeiteten Daten zugreifen. Diese sind somit sowohl vor dem Missbrauch durch Insider als auch vor externen Akteuren geschützt.
Im Falle einer Datenschutzverletzung ist ein Zugriff nur auf die aggregierten und gefilterten Output-Daten möglich. Diese erlauben keine relevanten Rückschlüsse auf die einzelnen Benutzer.
Confidential Computing ermöglicht:
- eine deutlich sicherere und flexiblere Zusammenarbeit mit Partnern in Cloud-Lösungen,
- das branchenübergreifende Sichern geistigen Eigentums auch bei Nutzung durch externe Entitäten sowie
- die Verlagerung des Geschäftsbetriebs von Unternehmen in die Cloud bei voller Datenkontrolle.
Das Confidential Computing Consortium
2019 rief eine Gruppe von Cloud-Anbietern, CPU-Herstellern und Softwareunternehmen unter Schirmherrschaft der Linux Foundation das Confidential Computing Consortium (CCC) ins Leben. Dessen Aufgabe besteht darin, branchenweite Standards für Confidential Computing festzulegen und die Entwicklung von Open-Source-Tools für die Technologie zu fördern.
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