Verbesserungen im Alltag durch neue Funktechnologie LoRaWAN Vorzeigeprojekt in der Stadt Ulm gestartet

Redakteur: Manfred Klein

Die initiative.ulm.digital e.V. hat eine neue Funktechnologie mit dem Namen LoRaWAN in der Innenstadt installiert. Das offene und für die Benutzer kostenlose Netzwerk soll den Bürgern eine sichere Verbindung für das „Internet der Dinge“ bieten.

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Die Teilnehmer des Workshops diskutieren Einsatzmöglichkeiten von LoRaWAN
Die Teilnehmer des Workshops diskutieren Einsatzmöglichkeiten von LoRaWAN
(Bild: © Stadt Ulm)

Nur zwei Monate nach der Ankündigung und Auftaktveranstaltung startet die „initiative.ulm.digital“ mit einer neuen Technologie in Ulm, die es bislang weltweit nur in sehr wenigen Städten gibt. Entsprechende Antennen für LoRaWAN – kurz für Long Range Wide­ Area Network – wurden in den vergangenen Tagen und Wochen auf Hausdächern in der Innenstadt ­installiert.

Sensordaten für jeden Zweck

LoRaWAN ist dem WLAN zwar ähnlich und doch deutlich verschieden: Eine Antenne kann Daten von seinen Sendern bis auf eine Distanz von zehn Kilometern empfangen. Dafür wird mit einer sehr geringen Bandbreite gesendet – optimal für kleine Sensoren und Geräte mit wenig Datenaustausch. Die Technologie steht jedem Ulmer und Besucher offen und soll somit zum Machen und Experimentieren einladen.

Dazu erklärte Christian Geiger, in Ulm zuständig für das Referat Grundsatzfragen ulm 2.0 und Zentrale Steuerung: „Die Technologie ist darauf ausgelegt, vor allem sehr kleine Datenmengen zu verschicken.“ Damit sei die Technik vor allem für die Sensorik interessant. Denkbare Anwendungsbeispiele sind laut Christian Geiger:

  • Parkplatzsensoren, die melden, ob ein Parkplatz besetzt ist oder nicht,
  • Sensoren im Garten, welche die Temperatur oder die Feuchtigkeit messen und übermitteln,
  • Flutsensoren, die messen, ob sich Wasser im Schiff oder im Keller befindet,
  • Füllstandssensor für Automaten,
  • Ablesen von Zählerständen etc.

Dazu Christian Geiger weiter: „Es sind natürlich zahllose weitere Sensoren denkbar, die unterschiedlichste Daten erfassen und diese über das LoRaWAN-Netz weitergeben.“ So würden es Sensoren mit einem GPS-Modul erlauben, die Bewegungen einzelner Sensoren zu erfassen. Die denkbaren Anwendungen reichen vom Strömungsmessgerät bis zur Verkehrssteuerung.

Eine solche Anwendungsvariante sei also vor allem für das „Internet of Things“ interessant. Hinzu komme, dass die Sensoren nur sehr ­wenig Energie verbrauchen und deshalb auch über Jahre hinweg funktionieren würden. Dies seien auch die Hauptunterschiede zu 4G/5G oder auch WLAN, so Geiger abschließend.

Grenzenlos kreativ mit LoRaWAN

Auch Andreas Buchenscheit, Initiator des LoRaWAN-Projekts und stellvertretender Vorsitzender der initiative.ulm.digital sowie Geschäftsführer der Cortex Media GmbH, lobt die Vielseitigkeit des Funknetzes. „Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wir sind gespannt, wie die Ulmer dieses Angebot annehmen und umsetzen“, so Buchenscheit.

LoRaWAN und seine Sensoren ­böten eine Vielzahl an Möglichkeiten, „beispielsweise Feinstaubmessgeräte an den Straßen, Staumeldungen in Echtzeit (wichtig für Rettungseinsätze), Hilfe bei der Suche nach einem Parkplatz, Standortsuche für das gestohlene Fahrrad, Wassertemperatur in ­Badeseen oder Feuchtigkeitssensoren im Schrebergarten“, so Buchenscheit weiter.

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