BMWi startet Digitalisierungsindex Orientierungshilfe für die Wirtschaft

Redakteur: Manfred Klein

Pünktlich zum heutigen Start des Digital-Gipfels hat das Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) einen Digitalisierungsindex veröffentlicht. Der Index, der künftig jährlich veröffentlicht werden soll, will Aufschluss über den Stand der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft geben. Der aktuelle Index zeigt enorme Unterschiede auf: neben einigen Spitzenreitern gibt es viel Nachzügler.

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Nur wer weiß, wo er steht, kann auch steuern. Der Digitalisierungsindex soll diese Aufgabe für Politik und Wirtschaft erleichtern
Nur wer weiß, wo er steht, kann auch steuern. Der Digitalisierungsindex soll diese Aufgabe für Politik und Wirtschaft erleichtern
(© synthex – stock.adobe.com)

Thomas Jarzombek, Beauftragter des BMWi für die Digitale Wirtschaft und Start-ups, erklärte zum Start des ersten Indexes: „Mit dem Digitalisierungsindex verfügen wir von nun an jährlich über ein aktuelles und differenziertes Lagebild zur Digitalisierung der Unternehmen und können die Entwicklung beobachten. Im aktuellen ersten Jahr werden quasi die Startplätze festgelegt. Wir sehen, dass es beim Grad der Digitalisierung zwischen den Branchen enorme Unterschiede gibt. Auch kleine und mittlere Unternehmen schöpfen ihre Digitalisierungspotenziale noch nicht in vollständigem Umfang aus. Genau hier setzen Programme des BMWi wie 'Digital Jetzt' und die Mittelstand 4.0 Kompetenzzentren im ganzen Land an.“

Die Ergebnisse des Digitalisierungsindex sollen Politik und Wirtschaft künftig dabei helfen, ihre Maßnahmen zur Stärkung der Digitalisierung in Deutschland gezielter auszurichten. Anhand von 37 Indikatoren erfasst und quantifiziert der neue Index den bisher erreichten Stand. Analysiert werden die Unterschiede zwischen Branchen, Unternehmensgrößen, Gruppen von Bundesländern und Regionstypen.

Wenig überraschend sind derzeit Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranche (IKT) bei der Digitalisierung am weitesten fortgeschritten. Es folgen der Fahrzeugbau und die Branchen Elektrotechnik und Maschinenbau. Großunternehmen (mehr als 249 Beschäftigte) weisen einen deutlich höheren Digitalisierungsgrad auf als mittelständische Unternehmen (50-249 Beschäftigte). Kleine Unternehmen mit einem bis zu 49 Beschäftigte haben dagegen insgesamt noch das größte Digitalisierungspotenzial.

Auch regional gibt es große Unterschiede. Süddeutschland steht beim Digitalisierungsgrad an der Spitze. Zudem erreichen Ballungsgebiete wie Berlin, Dresden, Hannover, Hamburg, München und Köln sehr hohe Werte.

Die nächsten Ergebnisse zum Digitalisierungsindex will das BMWi im Herbst 2021 vorlegen. Auf der neugestalteten Seite de.digital stellt das BMWi zudem künftig regelmäßig neue Informationen zum Stand der Digitalisierung in Deutschland sowie zur Umsetzung von Initiativen und Projekten bereit.

Einen Smart City Navigator gibt es dort bereits. Der Navigator soll einen Überblick über bereits realisierte nachhaltige Digitalisierungsprojekte in Städten und Kommunen und einen Einblick in smarte, nachhaltige Projekte aus ganz Deutschland geben.

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