Für die Einhaltung von EU-Gesetzen konzipiert Oracle führt Sovereign Cloud Regions in der EU ein
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Oracle reagiert nun auf gestiegene Anforderungen seiner Kunden bezüglich des Speicherorts der Daten, der zu erfüllenden Vorschriften und der Betreiber der zugrunde liegenden Infrastruktur. Der Softwarekonzern segelt damit im Fahrwasser der Hyperscaler AWS, Microsoft und Google Cloud.

Zwar habe Oracle Cloud Infrastructure (OCI) bereits Regionen für Regierungen in Großbritannien und Nordamerika sowie eine erste OCI Dedicated Region für stark regulierte Unternehmen und Regierungen weltweit eingerichtet. Explizit für die europäischen Kunden will Oracle zusätzlich im kommenden Jahr neue Sovereign-Cloud-Regionen für die Europäische Union einführen.
„Die Cloud ist keine Einheitsgröße“, erklärt Scott Twaddle, Vice President, Oracle Cloud Infrastructure Product and Industries, in einer Verlautbarung des Konzerns. „Da Unternehmen und Regierungen immer mehr unternehmenskritische Workloads in die Cloud verlagern, steigt der Bedarf für den Schutz vertraulicher Daten in Public Clouds, die nationale Grenzen und Gerichtsbarkeiten umspannen. Länder und Gerichtsbarkeiten stellen höhere Anforderungen an Daten innerhalb ihrer Grenzen, und Organisationen verlangen von ihren globalen Cloud-Providern mehr Transparenz und Kontrolle darüber, wie und wo ihre Daten gespeichert, verarbeitet und gesichert werden.“
Ab 2023 sollen sowohl private Unternehmen als auch Organisationen des öffentlichen Sektors innerhalb der EU können diese neuen Sovereign-Cloud-Regionen von OCI nutzen können, um Daten und Anwendungen zu hosten, die vertraulich, reguliert oder von strategischer regionaler Bedeutung sind. Als allgemeine Richtlinie verschiebt OCI grundsätzlich schon jetzt keine Kundeninhalte aus den Regionen verschieben, die seine Kunden für ihre Workloads auswählen. Die Sovereign Cloud von OCI werde diese Praxis aber erweitern, indem sie den Betrieb und die Verantwortung für den Kundensupport auf EU-Bürger beschränkt. Außerdem könnten Kunden mit diesen Sovereign-Cloud-Regionen die Übereinstimmung mit den relevanten EU-Vorschriften und -Richtlinien nachweisen.
Gleiche Cloud-Services, -Tarife und -Programme wie die Public Cloud
Oracle plant, solche Kunden, die Oracle Fusion Cloud Applications innerhalb der bestehenden EU Restricted Access Cloud nutzen, in die neuen OCI Sovereign-Cloud-Regionen zu migrieren. Darüber hinaus sollen diese Kunden die zusätzlichen betrieblichen Verbesserungen der neuen Sovereign-Cloud-Regionen und vollen nativen Zugriff auf die OCI Cloud-Services erhalten.
Laut Twaddle sollen sich die ersten beiden Sovereign-Cloud-Regionen für die EU in Deutschland und Spanien befinden, wobei Betrieb und Support auf EU-Bürger und bestimmte juristische Personen in der EU beschränkt sein werde. Die Sovereign-Cloud-Regionen werden logisch und physisch von den bestehenden öffentlichen OCI-Regionen in der EU getrennt sein. Derzeit betreibt OCI sechs öffentliche OCI-Regionen in der EU: Amsterdam, Frankfurt, Paris, Marseille, Mailand und Stockholm.
Zudem sei geplant, auch für die neuen Sovereign-Cloud-Regionen der EU die über hundert OCI-Services anzubieten, die in den bestehenden Public-Cloud-Regionen von Oracle verfügbar sind, sowie die „European Union Restricted Access“-Anwendungsservices (EURA). Die Tarife der OCI-Services sollen denen von bestehenden OCI-Regionen entsprechen und auch der EURA-Tarif soll mit identischen Supportebenen und finanziell abgesicherten SLAs beibehalten werden, verspricht Twaddle. Außerdem könnten Kunden Oracle Universal Credits nutzen, um Services zu erwerben und an OCI-Programmen wie z. B. Support Rewards teilzunehmen.
Dieser Artikel erschien ursprünglich bei unserem Schwesterportal www.cloudcomputing-insider.de.
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