Bioprinting Lebendiges Gewebe aus dem Drucker

Redakteur: Susanne Ehneß |

Eine Arbeitsgruppe der Klinik für Plastische und Handchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg wird für drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 240.000 Euro gefördert. Ziel ist die Entwicklung und Erforschung einer Plattform für den 3D-Druck von künstlichem Gewebe.

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Die Projektpartner beim Kick-Off-Meeting in Freiburg im August 2017
Die Projektpartner beim Kick-Off-Meeting in Freiburg im August 2017
(© microTec Südwest)

Die im August angelaufene Förderung geschieht im Rahmen des Forschungsnetzwerks „3D-Bio-Net“, das aus sechs kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) und drei universitären Forschungsgruppen besteht und von microTEC Südwest e.V. koordiniert wird. „3D-Bio-Net“ wird über drei Jahre mit einem Gesamtbudget von etwa 2,4 Millionen Euro unterstützt.

„Mit Hilfe von Bioprinting kann lebendiges Gewebe passgenau künstlich hergestellt werden“, sagt Prof. Dr. Günter Finkenzeller, Forschungsleiter an der Klinik für Plastische und Handchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg.

Beim Bioprinting werden lebende Zellen in einem Hydrogel, auch als Biotinte bezeichnet, gelöst. Diese lebenden Zellen werden dann mit einem 3D-Drucker gedruckt. So können dreidimensionale Strukturen am Computer geplant und präzise aufgebaut werden.

„Die Hoffnung ist, dass wir mit dem gedruckten, lebenden Gewebe krankes Gewebe bei einem Patienten ersetzen oder regenerieren können“, sagt Prof. Finkenzeller. „Basierend auf diesen Arbeiten könnten in Zukunft künstliche Gewebe schneller, sicherer und patientenspezifischer hergestellt werden.“ In einem bereits laufenden Projekt arbeiten Forscher um Prof. Finkenzeller daran, Knochengewebe mit bereits angelegten Blutgefäßen zu drucken.

Offene technische Plattform

Ziel des neuen Projekts ist es, eine offene technische Plattform für das 3D-Bioprinting zu entwickeln und zu erproben. Hierfür sollen alle Prozesskomponenten wie beispielsweise der für den Druck benötigte Bioprinter, die Datenaufbereitungs- und Steuersoftware sowie die benötigten Biotinten etabliert und optimiert werden. Dieses Projekt soll dazu beitragen, das 3D-Bioprinting einer späteren klinischen Anwendung näher zu bringen.

Die Projektpartner sind:

  • Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • Biofluidix GmbH
  • CellGenix GmbH
  • ibidi GmbH
  • infoteam Software AG
  • Karlsruher Institut für Technologie/vasQlab
  • Kunststoff-Institut Südwest GmbH & Co. KG
  • microTEC Südwest e.V.
  • Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut (NMI)
  • Universitätsklinikum Freiburg

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