infodas-Umfrage Deutsche Unternehmen und Öffentliche Hand wollen Digitalisierung und Cybersicherheit weiter ausbauen

Autor Julia Mutzbauer

Trotz der enormen Auswirkungen der Coronakrise wollen Wirtschaft und Öffentliche Hand das Thema Digitalisierung und Cybersecurity weiter vorantreiben. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Software- und Beratungsunternehmen für Informationssicherheit infodas.

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88 Prozent der Entscheider aus der Öffentlichen Verwaltng und Wirtschaft erhoffen sich eine Senkung der Kosten durch die Digialisierung
88 Prozent der Entscheider aus der Öffentlichen Verwaltng und Wirtschaft erhoffen sich eine Senkung der Kosten durch die Digialisierung
(© Robert Kneschke - stock.adobe.com)

88 Prozent der Befragten erhoffen sich eine Senkung der Kosten durch die Digitalisierung. „Gemessen an der Investitionsbereitschaft scheint Covid-19 die digitale Entwicklung des Standorts Deutschland nicht nur kurzfristig, sondern auch längerfristig weiter zu beflügeln, ein gutes Zeichen für die digitale Souveränität Deutschlands“, sagt Severin Quell, Director IT-Security Consulting bei infodas.

85 Prozent der Entscheider geben an, dass sich das IT-Budget generell steigern wird. Doch nicht nur die Digitalisierung steht stärker im Fokus. Zudem rechnen 83 Prozent mit steigenden Investitionen in die Informationssicherheit. „Unternehmen haben offenbar erkannt, dass die Absicherung der Digitalisierung mindestens genauso wichtig ist wie die Digitalisierung selbst, um in Zukunft im Business erfolgreich sein zu können“ so Quell. Allerdings bedeuteten steigende IT-Sicherheitsbudgets leider nicht, dass auch das IT-Sicherheitsniveau in der Organisation automatisch steige. Viele Sicherheitsvorfälle könnten durch menschliche Verhaltensänderungen vermieden werden, fügt Quell hinzu.

Handlungsbedarf bei IT-Sicherheit

Die infodas-Studie zeigt auch den aktuellen Handlungsbedarf der Cyber-Absicherung von Wirtschaft und Öffentlicher Hand auf. Denn obwohl Cyber-Angriffe in Deutschland laut Bitkom nicht nur häufiger, sondern auch wirtschaftlich schädlicher sind als noch vor zwei Jahren, hat nur die Hälfte der befragten Unternehmen und Organisationen mit einem strukturierten IT Sicherheitsmanagement (ISMS) vorgesorgt. „Ein ISMS ist aber eine Grundvoraussetzung für die systematische Absicherung der Organisation insgesamt, aber auch zum Geheimschutz oder sonstige sensible Daten“, erläutert Quell. Immerhin gab die Mehrheit der Befragten an, ihre IT-Sicherheitsstrategie und -maßnahmen weiter optimieren zu wollen.

Das sei auch zwingend nötig, denn auf die souveräne Bewältigung von Krisen oder Störungen wie Naturkatastrophen, Pandemie oder Cyberangriffe war unter den Befragten bislang nur jede dritte Organisation mit einem systematischen Business Continuity Management (BCM) vorbereitet. „Wie riskant es für Unternehmen sein kann, das Thema BCM zu vernachlässigen, zeigt sich an Ausnahmesituationen, wie wir sie jetzt mit Covid-19 erlebt haben“, erklärt Severin Quell. „Da nicht auszuschließen ist, dass sich solche Herausforderungen wiederholen, bleibt zu hoffen, dass auch hier ein Umdenken einsetzt, um die eigene Organisation rechtzeitig vor Verlusten oder Schäden zu schützen. Hier braucht die IT-Security-Abteilung Rückenwind aus dem Top-Management. BCM muss zu Chefsache werden“, ergänzt Quell.

Professionelle Absicherung des Home-Office wird wichtiger

Derzeit arbeitet jeder fünfte Berufstätige im Homeoffice, die Arbeitskultur verändert sich mit Corona gerade stark. Dies beeinflusst auch die Prioritäten der IT-Security-Entscheider. Der Mehrheit ist die professionelle Absicherung vom Homeoffice durch VPN und Verschlüsselung künftig wichtig bis sehr wichtig, gefolgt von der Möglichkeit, zuhause an einem vollwertigen Arbeitsplatz arbeiten zu können. An dritter Stelle stehen Cloud-Dienste und Cloud-Speicher.

Wer die eigene IT- und Cybersecurity-Strategie optimieren soll, auch davon hatten die meisten der von infodas Befragten schon eine feste Vorstellung. Die Priorität, interne Fachkräfte und eine eigene Infrastruktur aufzubauen, scheint der Umfrage nach zu wachsen. „Ein Novum im Vergleich zum IT-Outsourcing der vergangenen 20 Jahre“, kommentierte Marc Akkermann, Director National Sales bei der infodas. Ganz ohne externe Unterstützung und Perspektive werden Organisationen nach Einschätzung von Akkermann aber künftig nicht auskommen.

„Entscheider sind einer ständig ändernden Gefahrenlage und unübersichtlichen Anzahl an Schutzlösungen ausgesetzt. Die gilt es auf Augenhöhe und immer wieder neu nach dem aktuellen Stand der Technik, IT-Sicherheitsforschung und Angriffsvektoren zu begleiten.“ Der Studie zufolge hat die Coronakrise auch ans Licht gebracht, ob man sich in schwierigen Zeiten auf seine Partner verlassen kann. Damit war es offenbar in Deutschland nicht so weit her. Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie die Service Level-Vereinbarungen mit den externen Partnern für IT oder Informationssicherheit überarbeiten lassen wollen.

Hintergrund zur Studie

Um herauszufinden, wie sich der Standort Deutschland nach COVID-19 perspektivisch in Digitalisierung und IT-Sicherheit entwickelt und ob Risiken und Chancen neu bewertet werden, hatte die infodas im Rahmen einer professionellen Marktforschung 300 Fach- und Führungskräfte in Konzernen, Behörden und Mittelstand befragt. Dabei handelte es sich um Allein- und Mitentscheider über digitale Sicherheit aus den Branchen Industrie, Finanzwirtschaft, Bau, Handel, IT & Telekommunikation.

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