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Die dritte These: „Smart Cities sind keine Inseln.“ Die öffentliche Förderung müsse Skalierung, Transfer und Rahmenbedingungen fokussieren – „wir müssen das Rad nicht neu erfinden“. Hennigs vierte These bezog sich auf mehr Wettbewerb. „Open Source ist kein Selbstläufer“, betonte sie. Mit offenen Standards und Schnittstellen auf allen Ebenen stärke man die digitale Souveränität und den Govtech-Markt. Fünfte These: Finanzierung. „Wir müssen über Geld reden“, sagte Hennig, „sonst ist die digitale Spaltung vorprogrammiert“.
Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei in Schleswig-Holstein, sprach auf der Messe unter anderem darüber, was einen digital souveränen Staat kennzeichnet. Er sagte, dass ein Staat sowohl Herr über die Daten, über die kritischen Infrastrukturen als auch über seine digitalen Lösungen sein müsse. Und dazu gehöre auch mehr Wettbewerb und mehr Open Source. „Digitale Souveränität bedeutet, zu gestalten, nicht gestaltet zu werden“, sagte Schrödter. Es brauche offene Standards – „dann wird es gelingen, aus der öffentlichen Verwaltung heraus Innovationen zu treiben“.
Bundesregierung
Auf der SCCON stark vertreten war auch die Bundesregierung, es gab Keynotes von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Bundesjustizminister Marco Buschmann, Bundesbauministerin Klara Geywitz, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Bundesverkehrs- und Digitalminister Volker Wissing.
In ihrer Keynote forderte Nancy Faeser, die auch Schirmherrin der Veranstaltung war, mehr Zusammenarbeit über föderale Strukturen hinweg und stellte klar: „Deutschland kann das“. Sie sagte aber auch, dass die Herausforderungen in einem föderalen Staat andere seien als in anderen Staaten. Deshalb zeigte sie sich erleichtert darüber, dass der Bund-Länder-Gipfel am Tag vor Beginn der SCCON den Pakt zur Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung beschlossen habe und auch bei der Finanzierung gemeinsam vorangehen wolle. Faeser kündigte außerdem an, dass ab Frühjahr 2024 ein Beratungszentrum für Künstliche Intelligenz aufgebaut werde, um dessen Potenzial auch in der Bundesverwaltung nutzbar zu machen.
Die digitalen Spitzen der Länderpolitik zeigten sich am zweiten Messetag bei einem öffentlichen Austausch der D16 Digitalisierungsministerinnen und -minister und untermauerten die Bedeutung der SCCON für die eGovernment-Community. „Die SCCON hat einmal mehr gezeigt, dass der Dialog zwischen Expertinnen und Experten, Unternehmen und Behörden entscheidend ist, um die digitale Transformation erfolgreich voranzutreiben“, resümierte Dr. Mario Tobias, CEO der Messe Berlin. Die nächste SCCON findet vom 15. bis 17. Oktober 2024 wieder auf dem Berliner Messegelände statt.
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