Verfügbarkeit von Diensten gewährleisten Absicherung des öffentlichen Sektors im digitalen Zeitalter

Von Christian Syrbe

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Der öffentliche Sektor in Deutschland ist stark von bürokratischen, papierbasierten Prozessen abhängig, was zu einer Stagnation inmitten der digitalen Transformation geführt hat. Hinzu kommt, dass die Gefahr von Cyberangriffen auf kritische Infrastrukturen steigt und gerade kleinere Kommunen im Land oft nicht ausreichend geschützt sind.

Die IT-Abteilung braucht lückenlose Transparenz über das gesamte Netzwerk, alle Plattformen und Umgebungen.
Die IT-Abteilung braucht lückenlose Transparenz über das gesamte Netzwerk, alle Plattformen und Umgebungen.
(© deagreez - stock.adobe.com)

Wie die Bitkom-Studie „Angriffsziel deutsche Wirtschaft: mehr als 220 Milliarden Euro Schaden pro Jahr“ zeigt, erwarten 52 Prozent der Betreiber kritischer Infrastrukturen eine starke Zunahme von Angriffen auf ihr Unternehmen. Als Konsequenz aus diesen Ereignissen fordern 99 Prozent der Unternehmen ein stärkeres Vorgehen gegen Cyberangriffe aus dem Ausland, eine verstärkte EU-weite Zusammenarbeit bei der Cybersicherheit und einen besseren Austausch über IT-Sicherheit zwischen Staat und Wirtschaft.

Optimierung der Infrastruktur der öffentlichen Hand

Trotz Budgetbeschränkungen und Kürzungen sind die IT-Organisationen der öffentlichen Hand nachhaltig gefordert, Mitarbeitern und Einwohnern ein Höchstmaß an Netzwerk- und Anwendungsverfügbarkeit zu bieten – und das zu möglichst geringen Kosten.

Dies hat vor allem bei der Bereitstellung von Notfalldiensten eine immense Bedeutung, da diese für Bürger die erste Anlaufstelle bei Zwischen- und Notfällen sind. Damit einher gehen komplexe Kommunikationsaufgaben, etwa zur Koordination von Helfern oder zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit. In diesen zeitkritischen Fällen ist die Verfügbarkeit von Netzwerken und Kommunikationsdiensten über Sprach- und Datensysteme entscheidend. Bei umfangreichen Notfällen kann allerdings der Netzwerkverkehr die IT-Kapazität schnell überfordern, was zu Störungen in der gesamten Infrastruktur führt.

Da Koordinierungsstellen für alle Kommunikationswege immer häufiger komplexe Unified-Communications-Tools einsetzen, die auf einem einzigen IP-Netzwerk basieren, ist es wichtig, die Qualität und Leistung jedes Kommunikationsweges zu verwalten. Daher muss die zentrale IT-Infrastruktur, die Voice over IP (VoIP), Chat-, Datenvideo- und Web-Funktionen integriert, ein nahezu perfektes Serviceniveau für die Mitarbeiter der Behörde gewährleisten.

Die IT-Abteilung muss sich darauf verlassen können, dass sie einen exakten Überblick über die Benutzererfahrung und -qualität hat sowie über eine systemweite Kontrolle aller Abhängigkeiten der einzelnen Komponenten voneinander verfügt, die sich auf die vereinheitlichten Technologien und Funktionen auswirken können. Nur mit lückenloser Transparenz, die sich über das gesamte Netzwerk, alle Plattformen und Umgebungen erstreckt, lassen sich potenzielle Probleme schnell erkennen, einordnen und lösen, um sicherzustellen, dass die Kommunikation durch eine schlechte Servicequalität beeinträchtigt wird und jeder Kontakt zu einem positiven Ergebnis führt.

Infrastruktur-Ressourcen optimieren

Von IT-Abteilungen wird also erwartet, dass sie durch proaktive Überwachung und Analyse der inhärent komplexen Dienste auf kosteneffiziente Weise maximalen Nutzen bei minimalem Risiko realisieren. Ihre Aufgabe ist es entsprechend, die Infrastruktur-Ressourcen zu optimieren, um die Investitions- und Betriebskosten möglichst niedrig zu halten, ohne Servicequalität und Zuverlässigkeit zu beeinträchtigen.

Zu beachten sind dabei die Verflechtungen und gegenseitigen Abhängigkeiten verschiedener Regierungsstellen auf lokaler, regionaler/staatlicher und nationaler Ebene. Auch Risiken durch Sicherheitslücken in öffentlich zugänglichen Online-Systemen und -Prozessen sind sehr relevant, da gerade hier Datenschutz und Vertrauen entscheidend sind. Die IT-Abteilung benötigt also Analysen auf der Grundlage intelligenter Daten aus allen relevanten Quellen – von physischen und virtuellen Infrastrukturen vor Ort, physischen und Software-definierten Rechenzentren sowie Public-, Private- und Hybrid-Cloud-Umgebungen. Diese Daten müssen gut strukturiert, kontextbezogen und in Echtzeit verfügbar sein und auf einer durchgängigen Transparenz über alle Behörden hinweg basieren.

Hilfreich können hier herstellerunabhängige Lösungen sein, die eine Implementierung von Kommunikations- und Callcenter-Umgebungen vereinfachen und die Behörden bei der Konsolidierung des Servicemanagements in hochkomplexen und standortübergreifenden Umgebungen unterstützen. So kann die IT-Abteilung wichtige Einblicke in die Servicebereitstellung und den Betrieb sowie andere wichtige Leistungsindikatoren gewinnen.

Schließlich ist die Beseitigung potenzieller Fehlerquellen in komplexen IT-Infrastrukturen, die auf zahlreichen, miteinander verbundenen Komponenten in einer Multi-Tier- und Multi-Domain-Umgebung aufsetzen, für die Gewährleistung einer hohen Verfügbarkeit und Leistung unverzichtbar. Gerade diese Komplexität macht eine vollständige und nahtlose Transparenz aller Kommunikations- und Datentransferwege über die gesamte IT-Infrastruktur hinweg erforderlich. Abgebrochene Service-Anforderungen, lange Wartezeiten bis zur Erreichbarkeit oder schleppend verlaufende, häufig unterbrochene Teamwork-Sitzungen über das Netzwerk müssen unbedingt vermieden werden.

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Fazit

Die Verbesserung des Zugangs zu Informationen und die Entwicklung neuer Servicemodelle ist nicht auf Regierungsstellen und Behörden beschränkt, aber in einem Bereich, der der Öffentlichkeit dient, ist es besonders wichtig, die Verfügbarkeit der Dienste aufrechtzuerhalten. Behörden werden zunehmend zum Ziel ernsthafter Cyberangriffe und daher müssen dringend eingetretene Pfade zum Schutz der Gesellschaft verlassen werden. Mit einem ganzheitlichen IT-Ansatz, der proaktive Überwachung-Tools, intelligente Datenanalyse und herstellerunabhängige Lösungen einsetzt, sind Regierungen besser in der Lage, auf Bedrohungen zu reagieren und die Verfügbarkeit von Diensten zu gewährleisten.

Der Autor
Christian Syrbe ist Chief Solutions Architect bei Netscout.

Bildquelle: Netscout

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