Umsetzung unter hohem Zeitdruck Abfallwirtschaft nutzt eGovernment zur schnellen Anzeige und Erlaubnis

Autor / Redakteur: Thilo Schuster / Susanne Ehneß

Die Länderarbeitsgemeinschaft „Gemeinsame Abfall DV-Systeme“ hat innerhalb von vier Monaten eine Anwendung für das elektronische Anzeige- und Erlaubnisverfahren für abfallwirtschaftliche Tätigkeiten umgesetzt.

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Zur Überwachung der Abfallentsorgung wird von fast allen Behörden der Bundesländer das Abfallüberwachungssystem „Asys“ eingesetzt
Zur Überwachung der Abfallentsorgung wird von fast allen Behörden der Bundesländer das Abfallüberwachungssystem „Asys“ eingesetzt
(Bild: eyetronic - Fotolia.com)

Anfang 2014 standen die Länderarbeitsgemeinschaft Gemeinsame Abfall DV-Systeme der Länder („Lag Gadsys“) und die Informationskoordinierende Stelle Abfall DV-Systeme („Ika“) vor einer gewaltigen Herausforderung: In nur vier Monaten war eine komplexe Webanwendung zu konzipieren, umzusetzen und sicher für den Massenbetrieb einzusetzen.

Enger Zeitrahmen

Mit dem System sollen Unternehmen der Abfallwirtschaft ihre Tätigkeiten bei den Behörden bequem anzeigen und entsprechende Erlaubnisse einholen können. Zum 1. Juni 2014 trat die Verordnung über das Anzeige- und Erlaubnisverfahren (AbfAEV) in Kraft, doch bereits deutlich vorher sollte die elektronische Abwicklung des Verfahrens möglich sein. Mit der Umstellung auf ein Online-Verfahren wird nun der Vorgang für die entsprechend der Begründung zur AbfAEV bundesweit bis zu 700.000 betroffenen Unternehmen erheblich vereinfacht.

Der Zeitrahmen für die Umsetzung des Projektes war denkbar knapp. Die Verwaltungs- und Verfahrensrichtlinien – und damit die Anforderungen – standen erst kurz vor dem Inkrafttreten des Gesetzes fest. In diesem Fall blieben zur Umsetzung des elektronischen Verfahrens nach Veröffentlichung der Anzeige- und Erlaubnisverordnung Ende des Jahres 2013 bis zum angestrebten Inbetriebnahmetermin Mitte April 2014 lediglich vier Monate Zeit.

Innerhalb dieser kurzen Zeitspanne war zum einen die Umsetzung des Verfahrens zu leisten, zum anderen waren zusätzlich die für die Durchführung und Finanzierung des Projektes zwingend notwendigen Entscheidungen der zuständigen Ländergremien herbeizuführen.

Bewährte Plattform

Eine stabile und massennutzungstaugliche Webanwendung in wenigen Monaten zu entwickeln, ist nur auf der Basis einer bewährten Softwareplattform möglich, die wesentliche Funktionsbausteine bereits mitbringt. Die Wahl fiel deshalb auf „cit intelliForm“, zumal die Lösung auch viele verwaltungsspezifische Schnittstellen und Integrationen bereits schlüsselfertig enthält.

Das komplexe Antragsverfahren musste mit einem hohen Maß an Plausibilitätsprüfungen umgesetzt werden, um eine Nachbearbeitung der Anzeigen und Anträge sowie lange und damit kundenunfreundliche Laufzeiten bei der Bearbeitung zu vermeiden – assistentengestützte Formulare, wie die gewählte Lösung, eignen sich für diesen Zweck. Neben dem Ausfüllen von Formularen ermöglicht die Lösung auch das sichere Verwalten und Hochladen zahlreicher Anlagen zu den Anzeigen und Anträgen. Durch die Einbindung des „Governikus Websigners“ ist in der Webanwendung die qualifizierte elektronische Signatur der Anträge möglich.

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