Verbundprojekt AVASAG 3D-Gebärdensprach-Avatar soll auf Behörden-Websites dolmetschen

Redakteur: Ira Zahorsky

In Deutschland sind Behörden und öffentliche Stellen zu barrierefreier digitaler Kommunikation verpflichtet. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützten Projekt „AVASAG“ erarbeiten Experten gemeinsam einen 3D-Gebärdensprach-Avatar für gehörlose Menschen.

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Der 3D-Gebärdensprach-Avatar übersetzt Text in Gebärdensprache
Der 3D-Gebärdensprach-Avatar übersetzt Text in Gebärdensprache
(Bild: Charamel)

Die Digitalisierung eröffnet viele neue Möglichkeiten. Barrierefreie digitale Kommunikation für Menschen mit Behinderung soll deren Alltag vereinfachen und ihre gesellschaftliche Teilhabe gewährleisten. In dem vom BMBF geförderten Verbundprojekt AVASAG (Avatar-basierter Sprachassistent zur automatisierten Gebärdenübersetzung) arbeiten sechs Partner aus Forschung und Entwicklung an einem echtzeitgesteuerten 3D-Gebärdensprach-Avatar zur automatischen Übersetzung deutscher Texte in Gebärdensprache.

Im Projekt entsteht eine neuartige Gebärdenanimations-Methode für 3D-Avatare: Sie kombiniert solche des maschinellen Lernens mit regelbasierten Synthesemethoden, die Text in Gebärden abbilden. Zeitliche und räumliche Abhängigkeiten der komplexen Gebärdenelemente werden den Entwicklern zufolge dabei sehr genau aufgelöst. Damit wird eine qualitativ hochwertige, realistische Darstellung eines 3D-Gebärdensprach-Avatars erreicht. Die Ergebnisse des Projektes werden gemeinsam mit der Gehörlosen-Zielgruppe evaluiert und im Anwendungsfeld Reiseinformation und-service mit Partnern erprobt.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen von „KMU-innovativ“ mit Schwerpunkt Mensch-Technik-Interaktion gefördert und steht unter der Leitung von Charamel, einem Anbieter von interaktiven Avatar-basierten Assistenzsysteme. Das Projektvolumen beträgt 1,98 Millionen Euro, davon 74 Prozent Förderanteil durch das BMBF.

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