Die Mobilität der Zukunft – aus der Sicht von 1959
E-Werke auf Schienen: Jederzeit sofort einsatzbereit –
Städte und Industriezentren wachsen schneller, seitdem es fahrbare Gasturbinen-Elektrizitätswerke gibt. Wie gepanzerte Riesenwagen sehen sie aus. 23 Meter lang ist der Gasturbinenwagen. Er wiegt mit seinem Ölbrennstoff 158 Tonnen. Der Schaltwagen besitzt eine Länge von 19 Metern und ein Gewicht von 23 Tonnen. Beide Turbinenwagen ruhen auf vierachsigen Drehgestellen, die bei Einsatz des E-Werkes durch Schraubenstützen auf die Schienen gesenkt werden, um das Schwingen der Federaufhängung zu verhindern. Das fahrbare E-Werk liefert über 5000 Kilowatt. Städte mit 20 000 Einwohnern kann man damit versorgen. Die Leistung erhöht sich, wenn drei oder vier fahrbare Gasturbinen-Kraftwerke zusammenarbeiten. Schnell wachsende Großsiedlungen und Industrieanlagen können zunächst auf die Planung und den Jahre in Anspruch nehmenden Bau von E-Werken oder Staudämmen für Wasserkraftwerke verzichten, denn der rollende E-Zug wird einsatzbereit geliefert. Sowie er auf dem Abstellgleis einrangiert steht, nimmt er seine Stromerzeugung sofort auf, oder er speist das vorhandene Hochspannungsnetz noch zusätzlich. Die Stromerzeugung erfolgt durch feinzerstäubtes öl, das in verdichtete Luft eingespritzt und verbrannt wird. Das komprimierte, heiße Gas entspannt sich in einer Turbine, die mit einer großen Dynamomaschine gekoppelt ist.
(Die Welt von Morgen, Birkel-Sammelalbum, 1959 / retro-futurismus.de)
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