Die Mobilität der Zukunft – aus der Sicht von 1959
Kugelhäuser im Urwald: Sie fliegen durch die Luft –
Expeditions- und Massenzelte für Reisende und Forschungsgruppen, Wohnbaracken aus Holz, für Straßenarbeiter, Holzfäller und Urwaldroder sind überholt, seitdem es das Kugelhaus aus Leichtmetall gibt. Es benötigt kein Fundament, weil man es nach unten abgeplattet hat. Vor allem ist es sicher gegen Termitenfraß. Darum kann es in fast jedem Gelände aufgestellt werden. Die einzelnen Teile lassen sich wie Apfelsinenschalen auseinandernehmen und in Lattenverschläge verpacken. Das ist gegenüber den großen Wänden von Holzbaracken ein Vorteil; denn die viel kleineren und leichteren Kugelteile werden mit dem Flugzeug transportiert und über Urwaldlichtungen, Wüstenoasen und breiten Flußufern abgeworfen. Der Aufbau eines genormten Kugelblumen dauert nur wenige Stunden. Eine Tonne, also 20 Zentner, wiegt dieses Haus. Es ist mit zwei schwenkbaren, runden Fenstern aus unzerbrechlichem Glas ausgestattet. Seine Einrichtung besteht aus einem kombinierten Wohn-Schlafzimmer, Küche und ad. Mindestens drei Personen können im Kugelhaus wohnen. Besonders unter tropischem Himmel gewährt es nach harter Arbeit größte Behaglichkeit. Für die Urwaldforschung in Zentral-Afrika und im Amazonas-Gebiet soll das Kugelhaus verheirateten Ingenieuren und Vermessungstechnikern über Jahre hinaus als ständiges Heim dienen. Es läßt sich praktisch und gemütlich einrichten.
(Die Welt von Morgen, Birkel-Sammelalbum, 1959 / retro-futurismus.de)
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