Die Mobilität der Zukunft – aus der Sicht von 1959
Atomlok rast durch Alaska: Sie ist 40m lang –
Die fernen Weiten Alaskas, die Küstenregionen im hohen Norden an der Beringsee, sind nicht durch Pioniertrecks mit Planwagen, auch nicht durch das Flugzeug erschlossen worden. Wohl zum ersten Mal in der Geschichte haben der Schienenstrang und die metallenen Expreßzüge, gezogen von Atomloks, die Wildnis eines wenig besiedelten Landes erobert. Mit Hilfe von riesigen Baumaschinen, Mammuttransportern und „fliegenden“ Arbeitskolonnen wurden die Spezial-Eisenbahndämme vorangetrieben; tief verankerte Betonbänder, auf denen die Schienen ruhen. Denn die Atomlokomotiven und ihre Waggons sind weitaus schwerer, als Dampf- und Elektrozüge, und ihre Geschwindigkeit übertrifft alle anderen schienengebundenen Fahrzeuge, die mit Dampf oder Elektrizität angetrieben werden. 40 Meter lang ist die Atomlok. Sie entwickelt eine Leistung von 7000 PS. Auf 14 Achsen ruht das Gewicht von 330 Tonnen. Die Atomkraft dieses Schienengiganten wird, wie bei den Dieseltriebwagen, mechanisch-hydraulisch auf die Antriebsachsen übertragen. In der Mitte der Atomlok liegt der Reaktorpanzer, eine Bleikammer, die die gefährliche Strahlung zurückhält. Innerhalb dieser Panzerung ruhen die geschichteten Uranstäbe, das „Herz“ der Atomlok. Mindestens zwei Millionen Mark kostet eine Atomlok. Eine gewaltige Summe. Atomloks fahren wirtschaftlicher als andere Lokomotiven.
(Die Welt von Morgen, Birkel-Sammelalbum, 1959 / retro-futurismus.de)
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