Die Mobilität der Zukunft – aus der Sicht von 1959
Fliegende Sternwarten: Zur Venus und zur Sonne –
Bemannte Raketen, sogenannte Beobachtungs-Weltraumschiffe, in die Nähe des Mondes und der Venus zu schießen, um während des Umfliegens dieser Himmelskörper aus nächster Nähe Aufnahmen von ihrer Oberfläche machen zu können, würde etwa zwei bis drei Billionen Dollar kosten. Amerikanische Wissenschaftler haben ausgerechnet, daß es eine weitaus billigere Möglichkeit gibt, ferne Gestirne zu erreichen. Sie konstruierten das Weltraum-Teleskop, die fliegende Sternwarte. Ihr Aussehen gleicht dem einer erdgebundenen. Die Station im Weltraum arbeitet mit einem eigenen Raketenantrieb, besitzt automatisch laufende Kameras, die mit einem Fernrohr gekoppelt sind, weiter eine Miniatur-Fernseh-Anlage und Sende-Einrichtungen. Der Vorteil der fliegenden Sternwarte beruht auf der Tatsache, daß sie außerhalb der Erdlufthülle weitaus klarere Aufnahmen von Mond oder Venus machen kann, als dies von der Erdoberfläche aus möglich ist. Fliegende Sternwarten aber sollen nicht nur Mond und Venus erreichen, sondern auch den Mars und die Milchstraße. Gerade aus dieser Region erhofft man durch mehrere fliegende Teleskope wichtige Aufschlüsse zu erhalten, da die Welt der Milchstraßen-Sternengruppe so gut wie unbekannt ist. Der kühnste Plan scheint jedoch jener zu sein, mit Hilfe fliegender Sternwarten die Sonnen-Oberfläche und Sonnenflecken zu erforschen.
(Die Welt von Morgen, Birkel-Sammelalbum, 1959 / retro-futurismus.de)
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