Die Mobilität der Zukunft – aus der Sicht von 1959
Sonnenbatterie-Telefon: Oder als fliegendes Kraftwerk –
Der elektrische Belichtungsmesser aller Fotofreunde war das erste, kleinste und am weitesten verbreitete Sonnenkraftwerk der Welt. Seine Wirkung beruht auf bestimmten Kristallen. Sie leiten unter dem Einfluß des Lichtes Ströme, können Wechselströme gleichrichten, Ströme verstärken und sogar Strom erzeugen. Im Belichtungsmesser wird Licht in Strom umgewandelt. Er reicht aus, um den kleinen Zeiger zu bewegen. Es lag also nahe, nach dem gleichen Prinzip auch eine größere Sonnenbatterie zu konstruieren. Den Kristallen genügt das Licht allein. Auf Sonnenstrahlen sind sie nicht angewiesen. Mit Hilfe einer solchen Batterie telefonieren wir jetzt schon über einen Sender und Empfänger — mit Freunden oder Geschäftspartnern. Sonnenbatterien sind narrensicher. Sie benötigen keine Wartung, sie unterliegen keinem Materialverbrauch. Nur bei Dunkelheit arbeiten die Kristallelemente nicht. Übrigens besitzen sie nur die Form, Größe und Dicke einer Rasierklinge. 40 solcher Elemente sind auch in einige Zwergsatelliten eingebaut, die mit Raketen in den Weltenraum geschossen wurden. Das Sonnenlicht speist sie, und der aus diesem Licht umgewandelte Strom wiederum läßt Sender arbeiten, die uns über Weltraumstrahlungen, über die Menge des kosmischen Staubes und die Anzahl von Gammastrahlen berichten. Fliegende Sonnenbatterien arbeiten zuverlässig.
(Die Welt von Morgen, Birkel-Sammelalbum, 1959 / retro-futurismus.de)
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