Die Mobilität der Zukunft – aus der Sicht von 1959
Mondfahrzeuge – ferngelenkt: Auf Rollen im Kraterstaub –
Die ersten unbemannten Weltraumschiffe, die von der Erde zum Mond fliegen, werden in ihren Metalleibern phantastische, wie riesige Insekten aussehende Fahrzeuge bergen. Nach der Landung öffnen sich die Verladeklappen, senken sich die Abfahrtrampen: die Mondfahrzeuge rollen nun auf metallenen Walzen in die mit tiefem Kraterstaub bedeckte Landschaft hinaus. Von der Zentrale auf der Erde aus empfangen sie die Impulse, die ihren Düsenantrieb auslösen oder das gewaltige Schwungrad — an der Unterseite der Fahrzeuge montiert — in Bewegung setzen. Seine Drehungen, durch Batterien angetrieben, bewegen die fünf mächtigen Rollenräder. Der Rumpf der Mondfahrzeuge ist gegen gewaltige Temperatur-Unterschiede und gegen Strahlungen aus dem Weltenraum isoliert. Denn in seinem Innern beginnen Robot-Fernsehkameras zu arbeiten. Sie senden ihre Aufnahmen von der Mondoberfläche zur Erde. Auf den Bildschirmen der Zentrale zeichnet sich die Strecke ab, die die Fahrzeuge bei ihrer Monderforschung zurücklegen. Roter Kraterstaub begleitet ihren Weg. Immer wieder tastet das erste Walzenrad wie ein Fühler über Spalten und Abbruche. Funksignale übermitteln Temperaturen, die starken Helligkeits- und Strahlungswerte. Alle Fahrzeuge, deren Glaskanzeln gegen blendenden Lichteinfall geschwärzt sind, bleiben auf dem Mond, bis die ersten Menschen dort mit Raketen landen.
(Die Welt von Morgen, Birkel-Sammelalbum, 1959 / retro-futurismus.de)
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