Die Mobilität der Zukunft – aus der Sicht von 1959
Zeppelin für 400 Reisende: Kino und Fernsehen an Bord –
150 Kilometer in der Stunde fliegt der Riesen-Zeppelin, der den Passagier- und Frachtdienst nach New York jetzt versorgt. 300 000 Kubikmeter unbrennbares und leichtes Helium füllen den mächtigen, silberglänzenden Rumpf. Nahezu vom Bug bis zum Heck erstreckt sich die weitläufige Gondelanlage, die eine große Kommandobrücke, Passagierräume für 400 Reisende und außerdem Frachträume enthält. Mit allem nur denkbaren Komfort ist dieser Zeppelin ausgestattet. Er besitzt Bäder und Duschräume, Klimaanlagen in den Speisesälen und Rauchsalons. Es gibt ein Kino an Bord und ein Fernsehzimmer. Das Geräusch der Motoren ist in den Kabinen und Aufenthaltsräumen nicht zu hören. Die ganze Gondel wurde, nach den neuesten Forschungen auf diesem Gebiet, gegen Schall völlig isoliert. Eine Vereisung des Leichtmetallrumpfes ist nicht mehr möglich, da die gesamte Metallhaut beheizt werden kann. Schäden an ausfallenden Motoren lassen sich während der Fahrt durch eigene Bordwerkstätten beheben. Selbst bei Ausfall aller Motoren bleibt der Riesen-Zeppelin manövrierfähig, da er sich dann wie ein Luftballon von den Luftströmungen so lange treiben läßt, bis die Antriebskraft der Luftschrauben wieder in Tätigkeit tritt. Der Riesen-Zeppelin konkurriert mit jedem Flugzeug. Er leistet mehr: über eine Woche bleibt er ohne Brennstoffaufnahme in der Luft.
(Die Welt von Morgen, Birkel-Sammelalbum, 1959 / retro-futurismus.de)
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