Die Mobilität der Zukunft – aus der Sicht von 1959
Flugzeug ohne Fenster: London-New York in zwei Stunden –
Wer es eilig hat und zwischen Frühstück und Mittagessen noch in New York sein möchte, benutzt ab Londoner Flughafen Croyden die B 6-36 der BOAC. Nach nur zweistündiger Reise über den Atlantik schwebt diese Maschine schon über dem New Yorker Flugplatz aus. Ein wenig länger fliegen die gleichen Flugzeuge nach Australien. Elf Stunden sind für diesen Flug von London aus vorgesehen. Zweimal so schnell wie der Schall rasen die modernen Maschinen durch den Luftraum. Eine Kombination von besonders starken Turbinendüsen- und Staustrahldüsen-Motoren treibt sie an. Die Turbinendüsen-Motore bringen das Flugzeug auf eine Höhe von 25 000 Meter. Dann schalten sich die Staustrahltriebwerke ein. Der Flugzeugkörper, der wie ein übergroßer Pfeilflügel aussieht, besteht aus Stahl wegen der hohen Reibungshitze beim rasenden Flug. Die Kabinen, die 150 Passagieren Platz bieten, sind außerordentlich isoliert und automatisch gekühlt. Wegen des ungeheuren Drucks, der auf dem Rumpf lagert, kann man keine Fenster einbauen. Sie würden sofort zerspringen. Die Fluggäste betrachten dafür den blauschwarzen Weltenraum und die von Wolkenschleiern eingehüllte Erde über eine Bord-Fernsehanlage. Die Reisenden werden es als besonders angenehm empfinden, mit dem Stahlflugzeug dank der hohen Geschwindigkeit völlig frei von Motoren- und Fahrtwindgeräuschen zu fliegen.
(Die Welt von Morgen, Birkel-Sammelalbum, 1959 / retro-futurismus.de)
15/29 Zurück zum Artikel