Die Mobilität der Zukunft – aus der Sicht von 1959
Lichtglocken im Meer: Bohrtürme der Tiefsee –
Die Tauchkugel und das Tauchschiff, die bis zu 4000 Meter sich in die Tiefsee senkten, um dem geheimnisvollen Tierleben des Meeres nachzuspüren, sind veraltet; denn jetzt gibt es die Lichtglocken. Ihr Durchmesser beträgt 30 Meter, Der Radius ihrer Strahlfähigkeit kann durch Lichtquellen bis auf 50 Meter ausgedehnt werden. Das Innere der Glocke und der Meeresboden ringsum sind dann taghell erleuchtet. Von den Arbeitsschiffen auf der Meeresoberfläche aus werden noch zusätzliche Tiefenstrahler abgesenkt. Die Lichtglocken dienen zunächst weniger der Erforschung der Meerestierwelt. Ihre Spezialeinrichtungen, vor allem die Bohranlagen, suchen nach Öllagern und Erzen. Die Lichtglocken ermöglichen es den Menschen, nun auch in das Erdreich unter den Meeren einzudringen. Neue Ölvorkommen sind bereits erschlossen, und Mineralien werden abgebaut. Dabei leistet die Lichtglocke wiederum wertvolle Hilfe. Sie wird nämlich abgestützt, und aus ihren Bohrschächten entsteht dann eine Art Förderanlage. Bei verankerten Liehtglocken, deren Inneres durch Preßluftzufuhr versorgt wird, ersetzt man das Kontrollschiff durch eine auf Stahlstützen ruhende künstliche Insel. Sie verfügt über die notwendigen Versorgungsanlagen. Darüber hinaus aber sind auf ihr auch Kräne und Laderampen errichtet für große Öltanker und mehrere Transportschiffe.
(Die Welt von Morgen, Birkel-Sammelalbum, 1959 / retro-futurismus.de)
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