Die Mobilität der Zukunft – aus der Sicht von 1959
Schiffe auf drei Beinen: Tragflächenboote für Atlantikdienst –
Mit der Durchschnittsgeschwindigkeit eines D-Zuges gleitet das Leichtmetallschiff auf drei Beinen in die Elbemündung. Die Schiffsaufbauten sind durch eine zweistöckige Galerie breiter Fenster geschlossen. Von hier aus zieht das Panorama der Küstenlandschaft wie ein Breitwandfilm an den Passagieren vorüber. Hinter dem Radar- und Signalmast liegt das Freiluftdeck. Die stromlinienförmigen Stelzen könnten zu einem Unterwasser-Flugzeug gehören. Jeder der riesigen Füße trägt vorn einen Propeller, die Antriebskraft dieses modernsten Schiffstyps. Seitlich sind au jedem Fuß bewegliche Tragflächen angebaut, hinten ein Seitenruder. Wie der Pilot eines Flugzeuges kann die Schiffsführung Tiefen- und Höhenruder geben, um bei seitlichen Böen und starkem Wellengang das Schiff auf ebenem Kiel zu halten. Ein Schiff auf Beinen bietet noch einen Vorteil: es kann die Stelzen ausstrecken und den Schiffsrumpf bei gutem Wetter weit über die See heben. Die Geschwindigkeit wird dadurch erhöht. Der Erfinder des Dreibein-Schiffes, Ingenieur Wendel, hat ein Riesen-Tragflächenboot der Zukunft entworfen mit folgenden Ausmaßen: 85 Meter lang, 17 Meter breit, Tiefgang 13 Meter in Ruhe, 3 Meter in Fahrt. Dieses gigantische Schiff legt die Strecke Hamburg-Sydney in 11 Tagen zurück und wird die Entfernung Hamburg-Honolulu in 13 Tagen bewältigen.
(Die Welt von Morgen, Birkel-Sammelalbum, 1959 / retro-futurismus.de)
12/29 Zurück zum Artikel