Die Mobilität der Zukunft – aus der Sicht von 1959
Flugzeuge vor der Haustür: Reisekabine oder Pferdebox –
Vor den Büros der Flugreise-Gesellschaften stehen keine Omnibusse mehr, die die Gäste zum Flughafen bringen. Es geht alles viel einfacher vor sich. Praktisch hält das Flugzeug mit Reiseroute nach Teneriffa oder zur Schärenwelt Südschwedens schon vor der Tür. Denn die moderne Reisekabine, die mit eigener Motorenkraft auf dicken Gummireifen bis vors Haus fährt, wird auf dem Flugplatz einfach eingeklinkt, ein Vorgang, der nur wenige Minuten dauert. Die Passagiere brauchen nicht mehr umzusteigen. Sie sitzen ja bereits im Rumpf des Flugzeuges. Diese rollenden Kabinen ersparen den Fluggästen sehr viel Zeit. Außerdem ist es für jeden Reisenden ein Genuß, schon in der Stadtmitte das „Flugzeug“ zu besteigen und, sobald das Abteil auf dem Flugplatz am eigentlichen Fahrgestell der Maschine hängt, nur noch über die Startbahn zu rollen und abzufliegen. Diese Reisekabinen verfügen über jeglichen Komfort. Eine Stewardess betreut die Gäste. Der Pilot der Maschine sitzt in einer kleinen Kanzel auf einem der Flügel des Großflugzeuges. Die rumpfähnlichen Einzel-Abteile dienen nur im Sommer dem verstärkten Reiseverkehr. In der übrigen Jahreszeit benutzt man sie zur Lastenbeförderung. Sie lassen sich schnell zu Pferdeboxen verwandeln, um Rennpferde zu transportieren. Neun Tonnen Nutzlast trägt ein Behälter. Eine Lastenmaschine fliegt 350 km/std.
(Die Welt von Morgen, Birkel-Sammelalbum, 1959 / retro-futurismus.de)
10/29 Zurück zum Artikel