Urbanisierung meistern mit Machine-to-Machine-Kommunikation Wie mit M2M aus Städten Smart Cities werden

Autor / Redakteur: Christoph Müller-Dott / Nico Litzel

Die weltweit zunehmende Urbanisierung ist Chance und Herausforderung zugleich. Die Verstädterung eröffnet den armen Ländern Entwicklungschancen und eine Verbesserung der Lebenssituation. Das enge Zusammenleben vieler Menschen auf engem Raum bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Viele Kommunen testen in Pilotprojekten bereits heute die Machine-to-Machine-Kommunikation, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

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Der Autor: Christoph Müller-Dott ist Deutschland-Geschäftsführer von Orange Business Services
Der Autor: Christoph Müller-Dott ist Deutschland-Geschäftsführer von Orange Business Services
(Bild: Orange Business Services)

In 30 Jahren werden nach Schätzungen der Vereinten Nationen zwei von drei Menschen in Städten leben. Um den Herausforderungen zu begegnen, die das enge Zusammenleben vieler Menschen auf engem Raum mit sich bringt, testen viele Kommunen in Pilotprojekten bereits die Machine-to-Machine-Kommunikation. Fünf aktuelle Beispiele aus Europa zeigen, wie der autarke Datenaustausch zwischen Sensoren und Großrechnern unseren Lebensstil tatsächlich nachhaltig verändern und das tägliche Leben erleichtern können.

Smarter fahren: Verkehrsströme lenken

London, New York, Tokio oder Berlin – den Straßenverkehr in den Griff zu bekommen, ist eine der größten Herausforderungen, die moderne Städte in allen Teilen der Welt heute angehen müssen. Mithilfe von M2M-Technologie, die Verkehrsinformationen in Echtzeit erfasst und an eine zentrale Stelle übermittelt, können Stadtplaner viel besser auf sich verändernde Verkehrsströme reagieren: Kurzfristig, tagesaktuell oder sogar im Stunden-Takt, ebenso wie im Sinne einer langfristigen Strategie, um ein bestimmtes Nadelöhr zu umgehen. So können Planer Verkehrsströme beispielsweise zu bestimmten Tageszeiten umleiten oder Ampelschaltungen entsprechend anpassen.

Im nordspanischen Santander, einer Stadt mit rund 180.000 Einwohnern, ist das Verkehrswesen der Schwerpunkt eines umfassenden Smart-City-Projekts, das von der EU finanziert wird. Sensoren erfassen neben der Zahl der Fahrzeuge unterschiedlichste Parameter wie etwa die Temperatur, den Lärmpegel und die Lichtverhältnisse.

Sie sind überirdisch in der Straßenbeleuchtung installiert ebenso wie im Straßenbelag und können so Daten zum aktuellen Verkehrsfluss erfassen. In Bussen werden Sensoren eingesetzt, um Staudaten, beispielsweise aufgrund von Unfällen, zu übermitteln. Künftig sollen auch Züge und smarte City-Bikes für die Datenbeschaffung eingesetzt werden. Ziel ist es im weiteren Projektverlauf, Staus und damit Abgase und Lärm zu reduzieren.

Smartes Parken: Mut zur Lücke

Auch der sogenannte ruhende Verkehr ist ein wichtiger Anwendungsfall für M2M-Technologien. Sensoren erfassen Informationen über freie oder freigewordene Parkplätze und geben diese an Autofahrer weiter. So werden die durch die Parkplatzsuche verursachten Staus weniger, weil Autofahrer schneller und einfacher einen Parkplatz finden. Und die Kommunen können zusätzliche Einnahmen durch Parkgebühren generieren, weil weniger Parkplätze, beispielsweise in Nebenstraßen, unbesetzt bleiben.

Streetline, ein Partnerunternehmen von Orange Business Services, hat eine drahtlose Sensortechnologie entwickelt, die in den Straßenbelag eingebettet werden kann. Sie ist Teil eines Smart-City-Projekts der Stadt Barcelona. Diese Sensoren wurden in der Nähe des Mercat del Born, im trendigen Stadtviertel La Ribera installiert. Je nach Lautstärke und Temperatur des Straßenbelages erkennen die Sensoren, ob ein Parkplatz besetzt ist. Sie bilden ein engmaschiges Netzwerk, das die Informationen an das Backend von Streetline übermittelt. Von dort werden sie per Park-App an Smartphone-Nutzer übermittelt.

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