Europäisches Ausland als Vorbild Weniger Bürokratiekosten für die Wirtschaft
Internationale Studien bescheinigen Deutschland immer wieder eine überdurchschnittlich hohe Bürokratie(kosten)-belastung. Zahlreiche Maßnahmen zum Bürokratieabbau blieben aber bislang zumeist im Dickicht unterschiedlicher Interessen stecken oder bewirkten nur eine schwer nachweisbare Entlastung. Ein wesentlicher Grund dafür ist die mangelnde Transparenz.
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Weder ist bekannt, wie hoch genau die bürokratische Belastung für Unternehmen in Deutschland ist, noch, durch welche Instanzen und durch welche Gesetze sie entsteht. Infolgedessen herrscht auch Unklarheit über die Prozesskosten und die notwendigen Ansätze zur (Kosten-) Optimierung.
Kosten mit SKM messen ...
Das europäische Ausland – allen voran die Niederlande, Dänemark und Großbritannien – führt gegenwärtig vor, dass eine zielgerichtete Schaffung von Transparenz möglich ist. Wichtigstes Element in allen drei Ländern ist dabei das Standardkosten-Modell (SKM), das eine einheitliche Berechnung der Bürokratiekosten (zunächst für die Wirtschaft) ermöglicht. In Deutschland hat die Große Koalition vereinbart, ebenfalls diesen Weg zu beschreiten. Erste unabhängige Schätzungen gehen davon aus, dass Kosteneinsparungen von 20 Milliarden Euro pro Jahr für die Wirtschaft möglich sind, sofern die richtigen Schlussfolgerungen aus den Messergebnissen gezogen und die notwendigen Maßnahmen konsequent umgesetzt werden.
... und mit eGovernment senken
Während sich der Abbau der Bürokratie mittel- und langfristig im Wesentlichen auf „bessere Regulierung“ und effizientere Verfahren (bei gegebenem oder gesenktem Regulierungsniveau) stützen sollte, lassen sich kurz- bis mittelfristig wesentliche Effekte eher aus organisatorischen Maßnahmen, insbesondere unter dem Aspekt der „elektronischen Verwaltung“, realisieren.
Konsequentes eGovernment ist ein zentraler Ansatzpunkt für eine signifikante Verbesserung bürokratischer Strukturen und damit auch für eine deutliche Senkung der Bürokratiekosten. Der Einsatz moderner Informationstechnologie erlaubt der Öffentlichen Hand, ihre Leistungen Bürgern und Unternehmen in völlig neuer Form anzubieten. So sind „One-Stop-Government“, Multikanalvertrieb und eine prozessbezogene Sicht von Verwaltungsabläufen Prinzipien, von denen sowohl der Staat als auch seine Leistungsnehmer profitieren: Verstärkte Einführung der „elektronischen Verwaltung“ (eGovernment), – beispielsweise durch umfassende elektronische Bereitstellung von Formularen und Daten im Internet – vorgefüllte und interaktive Formulare, verbesserten inter-administrativen Datenaustausch sowie den Ausbau elektronischer Geschäftsprozesse und Verwaltungsportale (insbesondere für Transaktionen) unter Einbeziehung des Endkunden.
Gerade BundOnline, die zentrale eGovernment-Initiative des Bundes, hat für den Bürokratieabbau bereits einiges bewegt, was sich auch in konkretem Nutzen beziffern lässt. BearingPoint hat hierzu eine Abschätzung der externen Einsparpotenziale auf der Grundlage der derzeitigen Nutzung der BundOnline-Dienstleistungen vorgenommen.
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