Social Networks und eGovernment Web-2.0-Einsatz in der internen Öffentlichen Verwaltung

Autor / Redakteur: Willi Kaczorowski / Gerald Viola

Nachdem Web 2.0 zunächst in der Konsumentenwelt Einzug hielt und dort begeisterte Anhänger fand, haben inzwischen auch Unternehmen entdeckt, wie sie Web 2.0 einsetzen können.

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Im Folgenden wird zunächst anhand des Beispiels des Technologieunternehmens Cisco Systems dargestellt, wie die Unternehmenstransformation durch Vernetzung von Personen, Daten und Dingen besser, einfacher und kostengünstiger voranzutreiben. Außerdem ergibt sich daraus auch ein Organisationskonzept für eine vernetzte Welt, in der jeder etwas zum Organisationsziel beitragen kann. Ziel ist es, das vorhandene Wissen in der Organisation, organisationsübergreifend und hierarchiefrei neu zu erschließen. Dazu gehört auch eine wesentlich engere Zusammenarbeit in Echtzeit durch neue Kollaborationswerkzeuge.

Web 2.0 bei Cisco Systems

Warum interessieren sich Unternehmen und Organisationen in steigendem Maße für Web 2.0 und in diesem Zusammenhang auch für Collaboration? Fünf Gründe sind hierfür ausschlaggebend:

  • Mehr Flexibilität und schnelleres Handeln.
  • Höhere Produktivität.
  • Beschleunigung von Innovation.
  • Bessere Interaktion mit Kunden.
  • Attraktivität als Arbeitgeber.

Beim Technologieanbieter Cisco Systems mit weltweit 62.000 Beschäftigten wurde in einem Kraftakt in den letzten zwei Jahren versucht, mithilfe von Web 2.0 und sozialen Netzwerken ein neues Unternehmensorganisationsprinzip zu etablieren. Dieses beruhte zuvor klassisch auf den Prinzipien von Command und Control (Steuerung durch die Unternehmensleitung und dazugehörendes Controlling). Nunmehr wird schrittweise auf das Steuerungsprinzip „Communication and Collaboration“ umgestellt, sodass mehr Autonomie und Selbstorganisation in sich immer wieder neu zusammenzusetzenden Teams möglich ist.

Am Anfang stand der Aufbau eines „Communication Center of Excellence“. Es war die Wissensdrehscheibe für alles, was mit Web 2.0 verbunden ist. Hier wurden Grundlagen und neueste Trends vorgestellt. Außerdem war es der One Stop Shop für alle Anwendungen, die aktuell oder künftig bei Cisco zum Einsatz kommen. Darüber hinaus stellt es auch eine Diskussionsplattform dar, in der sich die Beschäftigten über Web-2.0-Strategie, -Werkzeuge und -Best-Practices austauschen können.

Cisco begann vor zwei Jahren, erste Web-2.0- und Kollaborationswerkzeuge zu entwickeln und einzusetzen.

Blogs gehören inzwischen zum Standard. Waren die Blogs der ersten Phase nur textbasierend, so werden inzwischen zunehmend Videoblogs eingesetzt. Sowohl der weltweite Cisco-Chef John Chambers als auch der deutsche Geschäftsführer Michael Ganser kommunizieren und diskutieren mit den Mitarbeitern per Videoblog. Dabei nehmen sie ihre Videos mit der Kamera ihres Laptops selbst auf.

Mit „C-Vision“ wurde eine Plattform geschaffen, die ähnlich wie das weltweit verbreitete „YouTube“ funktioniert. Hier stellen Mitarbeiter ihre Videos, Fotos oder Podcasts ein, verlinken sie untereinander oder kommentieren sie. So entsteht ein persönliches weltweites Netzwerk der Mitarbeiter, die gleiche Interessen haben, sich meistens jedoch persönlich nie begegnet sind.

Ähnlich wie bei Wikipedia soll mit „Ciscopedia“ eine Enzyklopädie des Cisco-internen Wissens entstehen, an der jeder mitschreiben kann.

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