Definition Was sind und wie funktionieren geografische Informationssysteme (GIS)?

Redakteur: Manfred Klein

Geografische Informationssysteme werden für die Aufgabenerfüllung der Öffentlichen Verwaltung in Bund, Ländern und Kommunen immer wichtiger.

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Geografische Informationssysteme (GIS) sind rechnergestützte Informationssysteme, welche aus folgenden vier Komponenten bestehen:

--> Hardware

--> Software

--> Daten

--> Datenanwendungen

Geografische Informationssysteme dienen der digitalen Erfassung, Überprüfung, Speicherung, Reorganisierung, Modellierung, Analyse raumbezogener Daten sowie deren alphanumerischer und grafischer Präsentation.

Zielsetzung Geografischer Informationssysteme

Das Ziel geografischer Informationssysteme besteht darin, räumliche Bezugsflächen und räumlich verortete Daten aus unterschiedlichsten Bereichen miteinander zu verknüpfen. Die räumlichen Bezugsflächen können sowohl topografische Elemente als auch administrative Bezirke oder speziell definierte Gebietseinheiten umfassen.

Die Verknüpfung dieser räumlichen Daten erfolgt mit dem Ziel der Generierung räumlicher Struktur- und Verflechtungsanalysen sowie von Modellberechnungen. Die Ergebnisse können anschließend anhand von Listen, Tabellen, Diagrammen und insbesondere Karten veranschaulicht werden.

Die Funktion von GIS-Software

GIS-Software stellen Softwaretools zur Erstellung Geografischer Informationssysteme dar. Diese umfangreichen Softwarelösungen beinhalten sowohl Werkzeuge zur Bearbeitung spezieller räumlicher Fragestellungen als auch Tools zur Modellierung, Präsentation und Verwaltung der auf diese Weise generierten Daten.

Die wichtigsten GIS-Standards

Die bedeutensten GIS-Standards sind die Standards des Open Geospatial Consortiums (OGC) sowie die ISO Serie 191xx. Daneben existieren weitere Standards, wie die von der Europäischen Gemeinschaft entwickelte Dateninfrastruktur INSPIRE:

Die OGC-Standards beinhalten verschiedene Interface- und Protokoll-Spezifikationen. Diese dienen dem effektiven Datenaustausch zwischen standortbezogenen Diensten, Web-GIS sowie Standard-IT-Technologien.

OGC-Standards, wie Web Map Service (WMS) oder Web Feauture Service (WFS) ermöglichen die Entwicklung komplexer Geoanwendungen sowie die Bereitstellung von deren Funktionen auf einer Vielzahl unterschiedlicher Applikationen.

Die Standards der ISO Serie 191xx beinhalten im Einzelnen folgende Standards:

--> ISO 19107

--> ISO 19109

--> ISO 19111

--> ISO 19115

--> ISO 19136

Die Abkürzung INSPIRE steht für „Infrastructure for Spatial Information in the Euopean Union“ (auf Deutsch: Geoinfrastruktur in der Europäischen Gemeinschaft).

INSPIRE ist ein auf Grundlage der Richtlinien 2007/2/EG entwickeltes einheitliches Daten- und Metadaten-Format für eine Geodateninfrastruktur, das der Europäischen Kommission, insbesondere in Hinblick auf eine gemeinsame europäische Umweltpolitik, initiiert wurde.

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