Definitionen Was ist DEMIS (Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz)?
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Im Zuge der Coronakrise treibt der deutsche Staat die Digitalisierung des Gesundheitssektors voran. Das Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz (DEMIS) ist ein prominentes Beispiel.

Seit Juni 2020 nutzen Gesundheitsbehörden und andere Akteure das neue Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz. Diese Anwendung dient der Übermittlung von Laborergebnissen, die Erreger wie SARS-CoV-2 nachweisen. Bis dahin erfolgte die Datenübertragung im Regelfall per Fax: DEMIS ermöglicht den schnelleren und einfacheren Datenaustausch. An der Entwicklung dieser Software beteiligten sich das Bundesgesundheitsministerium, die Institution gematik und das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme.
Nutzerkreis des Meldesystems
Über dieses Programm übermitteln Labore positive Testergebnisse an die zuständigen Gesundheitsbehörden. Auch Ärzte und Gemeinschaftseinrichtungen können Daten einspeisen, zugleich kann das Robert-Koch-Institut neben den Gesundheitsämtern auf die Daten zugreifen. Die Erweiterung des Nutzerkreises fand in mehreren Ausbaustufen statt. Zu Beginn verfügten nur Labore und Behörden über Zugriffsrechte.
So funktioniert das Meldesystem DEMIS
Die Labore übermitteln ihre Daten an den DEMIS-Adapter, seit 2021 sind sie dazu gesetzlich verpflichtet. Anschließend validiert das zentrale System diese Daten und informiert das lokal zuständige Gesundheitsamt. Mit der erforderlichen DEMIS-Software und einem Zertifikat für die Authentifizierung rufen die Empfänger die entsprechenden Datensätze ab. Die Übertragung erfolgt verschlüsselt im HL7-FHIR-Format. Mit der Verschlüsselung und der Authentifizierung garantiert die Software Datensicherheit. Diverse Schnittstellen zu Programmen wie SORMAS (Software für Kontaktmanagement) erleichtern die Nutzung der Testergebnisse.
Effiziente Bekämpfung von Pandemien: Software als wichtiger Baustein
Seit vielen Jahren beklagen Experten die mangelnde Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Während der Coronakrise wurden die Defizite offenkundig: Die zuständigen staatlichen Stellen und Politiker forcierten die bereits existierenden Digitalisierungsanstrengungen. In großem Umfang stellten und stellen sie hierfür finanzielle Mittel bereit. Das Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz verdeutlicht exemplarisch, welchen Effizienzgewinn digitale Lösungen ermöglichen. Bisher mussten Labore und Gesundheitsämter umständlich und zeitaufwendig das Faxgerät bemühen: Die Software bietet mehrere Vorteile:
- Das Meldesystem beschleunigt die Datenerfassung.
- Dank automatisierter Überprüfung der Datensätze reduziert sich die Fehlerquote.
- Schnittstellen zu SORMAS und anderen Programmen erlauben den effizienten Einsatz der Daten.
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