Bürgerbeteiligung in der Gemeinde Lehre Was den Bürgern am Herzen liegt

Redakteur: Susanne Ehneß

Die niedersächsische Gemeinde Lehre setzt auf ihre Bürger. Unter dem Motto „Vision 2035 – für ein schöneres Lehre“ lud die Kommune zu einer gemeinsamen Veranstaltung, um Zukunftsideen zu entwickeln. Die Verwaltung soll dadurch den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht werden können.

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In Lehre dürfen die Bürger aktiv mitgestalten.
In Lehre dürfen die Bürger aktiv mitgestalten.
(Bild: Gemeinde Lehre)

Die erste Bürgerbeteiligungsveranstaltung in der Gemeinde Lehre, die über die Normen der Baugesetzgebung hinaus ging, wird als Erfolg gewertet. 36 Bürger machten einen Abend lang mit und entwickelten gemeinsam unter neutraler Moderation von Verwaltungsstudenten der Hochschule Harz Zukunftsideen – unter dem Motto „Vision 2035 – für ein schöneres Lehre“.

Bürgerbefragung als Ausgangspunkt

„Für uns ist es wichtig zu wissen, was den Bürgern am Herzen liegt“, erklärte Klaus Westphal, Bürgermeister der Gemeinde Lehre, bei der Eröffnung der Bürgerbeteiligungsveranstaltung. In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz um Professorin Sabine Elfring hatte die Gemeindeverwaltung bereits im vergangenen Semester eine Zufriedenheitsbefragung gestartet. 16 Studierende der Studiengänge „Öffentliche Verwaltung“ sowie „Verwaltungsökonomie“ befragten im Mai rund 240 Menschen zu ihrer Zufriedenheit mit der Gemeinde. „Das war die Basis für die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger“, erklärte die Professorin.

Die Punkte, mit denen die Befragten unzufrieden waren, wurden nun in einer Veranstaltung aufgegriffen. Bürger, die per Zufallsauswahl aus dem Einwohnermelderegister ausgewählt wurden, waren eingeladen mitzuwirken. Auch weitere Interessierte und Vertreter der örtlichen Vereine waren anwesend. Unter neutraler Moderation der Verwaltungsstudenten brachten sich die Bürger in drei Arbeitsgruppen ein. So entwickelten sie Ideen zu den Themenbereichen „Wohnen“, „Landschaftspflege“ und „Freizeit und Kultur“.

Ideen besprechen

Gemeinsam besprachen die anwesenden Bürger ihre Ideen. Es ging dabei unter anderem um alternative Wohnformen, Sauberkeit in der Gemeinde oder um den öffentlichen Nahverkehr. Die Bürger brachten auch konkrete Vorstellungen ein. Bürgermeister Klaus Westphal war begeistert von der regen Beteiligung der Bürger.

„Zusammen mit unseren Bürgerinnen und Bürgern möchten wir nach Lösungen suchen. Mit Sicherheit haben auch die Menschen in der Gemeinde Lehre eigene Vorstellungen, die in das Handeln von Politik und Verwaltung einfließen sollten“, so Westphal. Das Votum der Bürger sei wichtig, um das Leben in der Gemeinde an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen. Westphal: „Die Verwaltung will die Menschen vor Ort noch besser erreichen. Solche besonderen demokratischen Prozesse wie Bürgerbeteiligungsveranstaltungen sind wichtig, um bei der verwaltungsseitigen Arbeit den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.“

Nur, wenn die genauen Bedürfnisse klar benannt seien, so Westphal weiter, könnten Verwaltung und Politik adäquat agieren und reagieren. Auch für die Studierenden sind solche echten Praxisfelder von großer Bedeutung. „Für Hochschulen ist es von Bedeutung, mit den Studierenden auch in die Praxis einzutauchen, um eine bestmögliche Vorbereitung auf die spätere Arbeitswelt zu gewährleisten“, betont Professorin Sabine Elfring.

Die Studierenden erstellen im Nachgang an die Bürgerbeteiligungsveranstaltung nun eine Dokumentation, die spätestens im Januar vorliegen soll.

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