Online Collaboration bei der Humboldt-Viadrina School of Governance Virtuelle Communities für Good Governance

Autor / Redakteur: Dr. Rainer Doh / Manfred Klein

Der berufsbegleitende Studiengang „Master of Public Policy“, den die Humboldt-Viadrina School of Governance anbietet, findet nicht nur vor Ort, sondern auch im Netz statt. Die Studierenden und die Dozenten, die Mitarbeiter und Experten nutzen für ihre Kommunikation eine Webkonferenz-Lösung. Möglicherweise ein eLearning-Modell, das auch für den Public Sector selbst im Kampf um die besten Köpfe taugt.

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Die europäische Integration stellt auch für die Bildung und Weiterbildung eine neue Herausforderung dar, für die neue Methoden entwickelt, aber auch neue Institutionen abseits etablierter Bildungsträger aufgebaut werden müssen. Eine dieser neuen Institutionen ist die von der Berliner Humboldt-Universität und der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) gegründete Humboldt-Viadrina School of Governance.

Sie sieht ihre Aufgabe vor allem in der Förderung von Good Governance, also einer guten Regierungs-, Amts- beziehungsweise Unternehmensführung, wobei ein besonderes Gewicht auf der umsetzungsorientierten Kooperation von Vertretern aus Wirtschaft, Politik und organisierter Zivilgesellschaft liegt. Dabei versteht sich die Einrichtung als Lehr- und Forschungsstätte, aber auch als Forum für die Entwicklung neuer Führungsansätze und innovativer Management- und Verwaltungsprozesse.

Besonderen Wert legt die School of Governance auf die Praxisorientierung: So engagiert sich das integrierte Center for Peace Mediation wissenschaftlich und praktisch in internationalen Friedensprozessen. Aus dem Forschungsbereich zur Finanzierung sozialen Engagements hat sich die Spendenplattform betterplace.org entwickelt und das Projekt „Next NGO“ zeigt praktische Wege auf, wie die organisatorische Leistungsfähigkeit von NGOs zu verbessern ist.

Zu den wichtigsten Aktivitäten im Bereich Lehre gehört der berufsbegleitende Studiengang Master of Public Policy. Der zweijährige Kurs befähigt den Führungsnachwuchs aus Politik, Unternehmen und organisierter Zivilgesellschaft sich aktiv an der Entwicklung von Good Governance zu beteiligen.

Das Herz des Studiengangs bildet ein Praxisprojekt, bei dem jeder Studierende aus seiner Organisation reale Fragestellungen oder Vorhaben mitbringt, die dann im Kurs gemeinsam diskutiert und weiterentwickelt werden. Die Studierenden erwerben dadurch konkrete Handlungskompetenzen für komplexe Entscheidungssituationen – die Unternehmen und Organisationen, denen die Studierenden angehören, können von innovativen Problemlösungen und Umsetzungen profitieren.

Lernen in der virtuellen Community

Die Teilnehmer, die in der Regel über ein abgeschlossenes Hochschulstudium und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung verfügen, absolvieren dieses Aufbaustudium neben ihrer Berufstätigkeit. Abgesehen von 40 Präsenztagen, an denen sich die Teilnehmer verteilt über zwei Jahre in Berlin treffen, findet der Studiengang im Netz statt.

Die Lerninhalte werden überwiegend im Internet vermittelt. Die School of Governance initiiert also eine typische virtuelle Community.

Als technische Plattform für diese Community stellt die Humboldt-Viadrina die Lösung Meeting Center von Cisco WebEx zur Verfügung. Damit können die Studierenden auch außerhalb der Präsenzzeiten unabhängig von ihren jeweiligen Wohnorten, sei es in Deutschland, in Spanien oder in der Ukraine, zusammenarbeiten und ihre Projekte voranbringen. Bei Problemen können sie jederzeit kurzfristig in Verbindung mit Dozenten oder Kommilitonen treten und mit ihnen diskutieren.

Die Teilnehmer können dabei auch gemeinsam an den jeweiligen Projektdokumenten arbeiten, also beispielsweise an Excel-Tabellen, Grafiken oder Word-Files. Darin besteht auch der wesentliche Unterschied zu herkömmlichen Telefonkonferenzen, bei denen Dokumente immer separat per eMail ausgetauscht werden müssen.

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