Zukunftskongress 2014 Verwaltungskongress hat auch die europäische Dimension im Blick

Redakteur: Manfred Klein

Die Bedeutung des Zukunftskongresses zeigt sich auch daran, welche Wertschätzung europäische Politiker ihm inzwischen entgegenbringen. So hat sich der britische EU-Politiker und Minister für Kabinettsangelegenheiten und Generalzahlmeister, Francis Maude, angekündigt.

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Zukunftskongress ermöglicht Informationsaustausch über Staatsgrenzen hinweg
Zukunftskongress ermöglicht Informationsaustausch über Staatsgrenzen hinweg
(Foto: vaso - Fotolia.com)

Maude ist überzeugter eGovernment-Anhänger und beschäftigt sich intensiv mit den Veränderungen, die die Informationstechnologie für die Arbeit von Regierungen und Verwaltungen haben wird. In seiner Funktion als Minister verantwortet er unter anderem die Reform der Öffentlichen Verwaltung in Großbritannien, Fragen der IT-Sicherheit sowie die Kommunikation mit der Industrie – soweit es um eGovernment geht.

Maude ist in diesen Funktionen unter anderem für den Aufbau ­eines zentralen Regierungsportals zuständig. Unter dem Motto „Einfacher, verständlicher, schneller“ soll das Portal einmal mehr als 300 verschiedene Webseiten der britischen Regierung ersetzen und alle Informationen über einen Zugang den britischen Bürgern zur Verfügung stellen. Über das Portal sollen auch neue Dienstleistungen und Services für Bürger und Unternehmen möglich werden.

eGovernment-Strategie und elektronische Ausschreibung

In ihrer eGovernment-Strategie hat sich die britische Regierung verpflichtet, alle Dienstleistungen, die mehr als 100.000 User pro Jahr haben, auch elektronisch anzubieten. Die ersten 23 elektronischen Dienste sollen im März 2015 zur Verfügung stehen. Auch dafür ist Maude zuständig.

Die Regierung hat sich zudem ­dazu verpflichtet, einfachere und schnellere elektronische Ausschreibungsprozesse einzuführen. Dies soll sicherstellen, dass auch kleine und mittlere Unternehmen vermehrt an Regierungsausschreibungen teilnehmen können. Auch dafür soll in den nächsten Jahren unter der Regie von Maude eine einheitliche und sichere Technologieplattform entwickelt werden, die alle Regierungsstellen nutzen können.

Und ähnlich wie in Deutschland hat sich die Regierung in ihrer eGovernment-Strategie verpflichtet, rechtliche Hindernisse, die die Entwicklung von digitalen Diensten unnötig behindern, entsprechend zu überarbeiten oder ganz abzuschaffen.

Großbritannien geht in die Cloud

Und erst im Mai hat die Regierung dargelegt, dass bei der Beschaffung von IT-Produkten und -Dienstleistungen die Öffentlichen Verwaltungen sich – wann immer möglich – für Cloud-Lösungen entscheiden sollte.

In ihrer Digitalstrategie hat die britische Regierung zudem die Vorteile einer Government-Cloud unterstrichen. Diese erlaube es ansässigen, öffentlichen Einrichtungen, auf Basis eines Pay-as-you-use-­Vertrags mit einer Laufzeit von 24 Monaten cloudbasierte Lösungen kostengünstig zu erwerben.

Die Regierung Großbritanniens hat darüber hinaus ihre Verwal­tungen dazu verpflichtet, 50 Prozent der neuen IT-Ausgaben für Cloud Services zu verwenden und die ­anderen 50 Prozent bei klein- und mittelständischen Unternehmen zu investieren. Inzwischen sind rund 83 Prozent der Government-Cloud-Lieferanten kleinere beziehungs­weise mittelständische Unternehmen.

Generell empfiehlt die britische Regierung inzwischen ihren Behörden und Verwaltungen, auf cloudbasierte Lösungen zu setzen, da sich so Einsparungen und Effizienzsteigerung am leichtesten erzielen ließen. Die Erfahrungen sollen bei der Entwicklung einer Government-Cloud für weitere IT-Verfahren genutzt werden. Für die genannten Cloud-Projekte zeichnet ebenfalls Maude verantwortlich.

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